Datenschutz als Geschäftsmodell
Ein US-Unternehmen als Vorbild beim Datenschutz? Als genau das verkauft sich Apple seit Anfang der Woche. Auf einer neuen Seite zum Thema Privatsphäre geht Apple auf jedes einzelne seiner Produkte ein und erklärt, wie persönliche Daten verschlüsselt und keinem weitergegeben werden, auch Behörden nicht.
Apple kann es sich leisten, so aufzutreten. Das Unternehmen macht seinen Umsatz mit teurer Hardware und Cloud-Diensten, die die Hardware unterstützen, statt mit Werbung. Entsprechend ist die Seite gespickt mit dezenten Seitenhieben gegen Google und Facebook (Süddeutsche).
In Erklärungsnot geraten ist derweil Microsoft wegen der Datensammelwut seines Windows 10. In einem Blog-Beitrag erklärt Windows-Chef Terry Myerson, dass Daten nur gesammelt werden, um das Produkt zu verbessern, nicht für Werbezwecke. Dass Windows in der Grundeinstellung mit eigenen Online-Diensten wie Bing verbunden ist, die von Werbung leben, verschweigt er lieber (heise.de).
Der Boykott von Werbung hat durch Adblocker, die es jetzt auch für mobile Apple-Geräten gibt, einen neuen Höhepunkt erreicht. Grund genug, dass sich die Werbeindustrie an die eigene Nase fasst und über Werbeformen der Zukunft nachdenkt, die hoffentlich als weniger lästig empfunden werden, meint Dirk von Gehlen in der Süddeutschen.
IT-MANAGEMENT
Insel- und Konkurrenzdenken stehen der digitalen Transformation von Unternehmen im Weg. Das ist das Ergebnis einer Studie von PAC und Hays. Auch wenn sich mehr als die Hälfte der Befragten mit Veränderungen in ihrem Bereich schwer tun, der Veränderungsdruck ist und bleibt extrem hoch.
43.000 IT-Stellen sind in deutschen Unternehmen unbesetzt, sagt eine neue Erhebung des Bitkom. Die Industrie setzt Hoffnungen auf mehr Frauen und Zuwanderung, macht aber Quereinsteigern nur wenig Hoffnung. Die Anforderungen sind dank neuer Technologien einfach zu hoch (CIO.de).
TECHNIK
Einen Vergleich zwischen zwei Hosted-Server-Diensten, 1&1 und Kamp Netzwerkdienste, schildern Frank-Michael Schlede und Thomas Bär im Datacenter Insider. Der Zuschnitt der beiden Angebote ist unterschiedlich, ihren Zweck als Ersatz für eigene Infrastruktur erfüllen sie aber beide.
Was Container sind und was man genau damit macht, erklärt ein Beitrag von Paul Rubens in der Computerwoche, indem er zehn wesentliche Fragen darüber beantwortet, inklusive dem Verhältnis zwischen Containern und Virtuellen Maschinen.
Mit dem Azure Data Lake Store stellt Microsoft einen Service vor, mit dem sich über die Cloud große Datensätze speichern und analysieren lassen (silicon.de). Der Dienst basiert auf Linux, genau wie der Azure Cloud Switch, den Microsoft für das Management seiner eigenen Cloud nutzt (CW).
Zu guter Letzt …
Edward Snowden ist jetzt auf Twitter und folgt nur einem anderen Nutzer – der NSA (SZ). Letztere übt sich derweil im ganz, ganz lieb sein. Zum ‚Love Note Day‘ letztes Wochenende veröffentlichte der Geheimdienst Grußkarten mit rosa Herzchen auf seiner Website und mit Weisheiten drauf wie „Liebe und Cyberattacken kommen unerwartet“ (Spiegel).