Safe Harbor ist ungültig
„Safe Harbor war ein Witz, den niemand verstanden hat“, schreibt Sascha Lobo im Spiegel. Der Europäische Gerichtshof hat den Witz wohl auch nicht verstanden. Oder er hat genau verstanden, wie er gemeint war, und das Abkommen über den Austausch persönlicher Daten zwischen der EU und den USA daraufhin letzten Dienstag gekippt (Zeit.de).
Safe Harbor war eigentlich nur ein bequemer Weg, den laxen Umgang der USA mit dem Thema Datenschutz einfach auszublenden. Wollten US-Firmen persönliche Daten von EU-Bürgern verarbeiten, mussten sie nur schriftlich erklären, dass sie damit sorgsam umgehen. Kontrollieren durften EU-Behörden das nicht, und die dafür zuständige US-Handelsbehörde FTC zeigte sowieso keinen allzu großen Eifer (Süddeutsche).
Die Auswirkungen auf Unternehmen sind gravierend. International aufgestellte Firmen müssten jetzt sogar für den internen Datenaustausch neue Vereinbarungen einführen. Entsprechend „not amused“ waren die Reaktionen von Industrie und Verbänden wie dem Bitkom oder dem Eco (Computerwoche). Sie alle fordern eine neue Regelung, schnell, und diesmal bitte wasserdicht.
Eine neue Regelung wird nur dann funktionieren, wenn sie die Interessen der einfachen Nutzer respektiert, glaubt die Safe-Harbor-Expertin Eve Maler im Interview mit der Computerwoche. „Wenn es Safe Harbor nicht tut, wird es das Einverständnis der Nutzer tun müssen.“ Unternehmen rät sie, sich schon mal eine robustere Zustimmung der Nutzer für die Verarbeitung ihrer Daten einzuholen.
IT-MANAGEMENT
Wie man Schatten-IT verhindern kann, verrät Dr. Klaus Manhart auf CIO.de. Das Maßnahmenpaket reicht vom Sensibilisieren und der Schulung von Mitarbeitern bis hin zur Bereitstellung von Alternativen – was wohl der schwierigste und teuerste Teil sein dürfte.
Auf die Kunden von IBM, Oracle und Microsoft abgesehen hat es Amazon mit einer Reihe neuer Web Services, die eine Konvertierung der Daten von Legacy-Anwendungen im großen Stil vorsehen (heise.de). Zudem gibt es eine Reihe neuer Services für Business Intelligence (silicon.de).
TECHNIK
Die Top 10 Technologie-Trends für 2016 hat Gartner identifiziert. Auf der Liste ganz oben stehen Mesh-Netzwerke, die Endgeräte im Peer-to-Peer-Modus miteinander verbinden und damit eine Vernetzung möglich machen, die am Internet vorbei läuft (t3n.de).
Microsofts erstes eigenes Notebook nennt sich ‚Surface Book‘ und ist eine Mischung aus Notebook und Tablet mit herausnehmbarem Bildschirm. Die Leistungsdaten sind beeindruckend und das Gerät ist eindeutig gegen die Edel-Hardware von Apple positioniert (Chip.de).
Einen PC in Form eines gekrümmten Cinemascope-Bildschirms hat HP vorgestellt. Das All-in-one-Gerät hat eine Bildschirmdiagonale von 34 Zoll (!) mit 3440×1440 Pixel Auflösung und auch sonst geizte HP nicht an edler Ausstattung (Mobiflip.de).
Zu guter Letzt …
Peeple sollte das ‚Yelp für Menschen‘ werden – so hatten es sich zumindest seine zwei Gründerinnen vorgestellt. Man sollte darauf seine Mitmenschen mit einem bis fünf Sterne bewerten können, ohne dass sie sich hätten dagegen wehren können. Die zwei wissen inzwischen, wie ein Shitstorm von innen aussieht, und ob die App tatsächlich wie geplant im November erscheint, ist ungewiss (Süddeutsche).