Großbaustelle Digitale Transformation
Der Druck zur Veränderung war bei der IT schon letztes Jahr deutlich zu spüren, 2016 soll er durch das Thema Digitale Transformation weiter steigen. Letzteres durchzieht alle IT-relevanten Trends, wie Experton-Chef Luis Praxmarer in der Computerwoche aufzeigt.
Doch der Weg dahin ist voller Hindernisse:
Es gibt einen Mangel an qualifizierten Fachkräften, beklagen sechs von zehn IT-Chefs in einer Umfrage von Harvey Nash (CIO.de). Das fehlende technische Know-how betrifft besonders die Bereiche Big Data, Projekt- und Change-Management.
IT-Budgets können Art und Größe der Aufgabe kaum abbilden. Zwar sollen IT-Budgets nach Einschätzung der meisten Marktforscher dieses Jahr steigen, doch das Geld wird überwiegend für längst fällige Renovierungen ausgegeben, die Digitalisierung muss warten (CIO.de).
Informatiker sind in der Chefetage kaum zu finden, beklagt der Leiter des Zentrums Digitalisierung Bayern, Prof. Manfred Broy. Schuld daran seien nicht nur starre Firmenstrukturen, sondern auch die Tatsache, dass Informatiker kaum für Führungsaufgaben ausgebildet werden (Computerwoche).
Dienstleister müssen erst in diese Aufgabe hineinwachsen. Laut einer Studie von Forrester sind Dienstelster für die Transformation dringend notwendig, doch fast alle befragten Firmen klagten über Probleme mit ihnen (Computerwoche).
Die IT ist für diese Aufgabe trotzdem besser aufgestellt als andere Abteilungen, sagt eine Studie von Hays und PAC über Hindernisse bei der Digitalisierung (CIO.de). F&E steht unter noch stärkerem Kostendruck, in Fachabteilungen ist das Silodenken noch stärker ausgeprägt.
TECHNIK & IT-MANAGEMENT
Im Kampf um den virtuellen Workspace bringen sich die Platzhirsche Citrix und VMware langsam in Stellung, stellt Gabe Knuth auf SearchDatacenter.de fest. Einen Vergleich der beiden Plattformen gibt es hier.
Der Jahreswechsel ist Hochsaison für Datensabotage, so die Erfahrung des Datenrettungs-Spezialisten Attingo. Hauptmotive sind Frust und Enttäuschung bei Mitarbeitern und Dienstleistern, die ihren Job bzw. ihren Auftrag verlieren (DataCenter-Insider.de).
Microsoft beendet den Support für IE 8, 9 und 10 nächste Woche. Für so manchen Web-Entwickler ist das ein Grund zur Freude, für viele Cyberkriminelle wohl auch. Der Internet Explorer gehörte in den letzten Jahren zu den unsichersten Browsern, ist aber noch weit verbreitet (Spiegel).
Eine Cyberattacke hat den Blackout in der Ukraine kurz vor Weihnachten verursacht, meldet der slowakische Antivirus-Hersteller ESET. Die Malware BlackEnergy soll in einer präparierte Word-Datei versteckt gewesen sein, die Mail kam getarnt als Schreiben des ukrainischen Parlaments (Zeit.de).
Welche Alternativen gibt es zum Passwort? Mit dem aktuellen Stand der Technik beschäftigt sich die Süddeutsche. Für sichere Authentifizierung sollen künftig Gehirnwellen, Tippmuster oder Emojis sorgen. Wirklich sicher ist allerdings nicht einmal Quantenkryptografie.
In zehn Jahren wird kaum noch mit Bargeld bezahlt, schreiben Bernd Gill und Jürgen Stauber von HP auf CIO.de und begründen das durch eine ausführliche Erläuterung der Alternativen, von Mobile Wallets über Virtual Cards bis hin zu Tausch- und Kryptowährungen.
Zu guter Letzt …
Google Übersetzer macht aus Russland Mordor. Offiziell war es nur „ein Fehler“. Die ukrainische Ausgabe von Google Translate übersetzte neulich den Begriff „Russische Föderation“ mit „Mordor“, dem Reich des Bösen in Herr der Ringe (Spiegel). Ein nachvollziehbarer Fehler, wenn auch nicht im technischen Sinne.