Der Tod der Klinke
Das Aufregendste am Apple-Event vom letzten Mittwoch (Überblick auf Süddeutsche.de): Das neue iPhone 7 hat keine Kopfhörerbuchse mehr. Die mitgelieferten Kopfhörer benutzen den Lightning-Anschluss. Einen Adapter für die alten Kopfhörer gibt’s wenigstens kostenlos dazu. Oder man kauft sich gleich die neuen drahtlosen Ohrstöpsel für 180 Euro und die Frage stellt sich erst gar nicht.
Spinnen die? Das hat man immer gefragt, wenn Apple ein Stück Hardware weggelassen hat. Die 5-1/4-Zoll-Floppy, das 3-1/2-Zoll-Laufwerk, das CD-ROM-Laufwerk und noch mehr. Jetzt eben die Klinkenbuchse, und dafür gibt es auch gute Gründe – zumindest für Apple (Zeit.de).
Vielleicht ist das der erste Schritt zur Abschaffung des Smartphones. Irgendwann wird man das klobige Ding in der Tasche ohnehin nicht brauchen und alles über einen intelligenten drahtlosen Ohrhörer regeln. Glaubt auch der Gründer des deutschen Startups Bragi, bastelt fleißig daran und hat inzwischen eine Menge zahlungskräftiger Kapitalgeber hinter sich (Süddeutsche).
TECHNIK & IT-MANAGEMENT
Die 7 wichtigsten Skills für IT-Führungskräfte erläutern drei US-Autoren in einem neuen Buch, eine Rezension dazu gibt es in der Computerwoche. Kommunikation und Beziehungspflege sollten demnach ganz oben auf der Prioritätsliste stehen.
Wie DevOps die Arbeit der Admins verändert, schildert der Chef der Admin-Plattform Spiceworks in einem Interview mit CloudComputing-Insider.de. Wohlgemerkt „verändert“, nicht abschafft. Auch die zunehmende Automatisierung von Rechenzentren macht Admins alles andere als überflüssig.
Wie man mobile Workflows strukturiert, erklären Experten von IDC in der Computerwoche. Die Bereitstellung relevanter Informationen und Anwendungen auf mobilen Geräten verlangen nicht nur der IT einiges an Ressourcen, Nerven und Denkarbeit ab.
Die Roaming-Gebühren fallen weg – eigentlich. Die EU-Kommission wollte, dass Kunden nur drei Monate lang im Ausland zum Preis des Heimtarifs telefonieren und surfen dürfen (Spiegel). Nach massiver Kritik von Verbraucherschützern (Mogelpackung!) und Medien (Eigentor!), zog sie heute ihren Vorschlag wieder zurück.
Wo stehen wir bei der Digitalen Agenda? Erst bei 40 Prozent, so die nüchterne Bilanz nach zwei Jahren (Süddeutsche). Wie Dobrindt, Gabriel und de Maizière das Ergebnis trotzdem schönzureden versuchen, steht auf Netzpolitik.org. Wie es richtig geht mit der Digitalisierung, schaut sich Angela Merkel derzeit in Estland an (heute.de).
Die IT-Branche formiert sich neu. Hewlett Packard Enterprise (HPE) verkauft seine Softwaresparte an Micro Focus, Intel trennt sich wiedervon McAfee (das jetzt wieder McAfee heißen darf), SAP schließt fünf Standorte in Deutschland und Dell schließt seine EMC-Übernahme ab – jetzt wird eine Entlassungswelle erwartet.
Microsoft will Teams über Skype organisieren. Cloud-basierte Kommunikationsplattformen wie Slack haben so viel Erfolg, dass Microsoft jetzt mit Skype Teams an einer eigenen Lösung bastelt (golem.de).
Zu guter Letzt …
Das Überfrachten neuer PCs mit Shitware ist legal, urteilte der Europäische Gerichtshof (Spiegel) nachdem ein Franzose Sony wegen unlauterer Geschäftspraxis verklagt und durch alle Instanzen getrieben hatte. Leider. Auch dem Autor dieser Zeilen kostete das Ausmisten eines neuen PCs neulich ein Viertelwochenende.