Mobile World Congress in Barcelona
LTE war gestern, jetzt kommt 5G. Zumindest in den Eröffnungsreden der Firmenbosse war der nächste Mobilfunkstandard so präsent, als würde er dieses Jahr schon eingeführt werden. Dabei soll 5G erst 2020 starten (Zeit).
5G wird trotzdem vieles verändern, denn die Technik ist Voraussetzung für eine ganze Reihe neuer Anwendungen, die heute noch Zukunftsvision sind – das Internet der Dinge, Industrie 4.0 und der autonome Autoverkehr (Süddeutsche).
Was außerdem in Barcelona neu war:
- Samsung zeigt sich nach dem Note7-Debakel demütig, präsentiert drei neue Tablets und es kursieren erste Fotos des Galaxy S8;
- Blackberry bleibt der Hardware-Tastatur treu;
- Huawei gewinnt mit seinem P10 den iPhone-Ähnlichkeitswettbewerb;
- Oneplus bietet mit seinem 3T viel Qualität für wenig Geld;
- Nokia lässt mit dem 3310 einen Klassiker auferstehen und gewinnt den Hype-Wettbewerb (auch wenn der Hype inzwischen etwas nervt);
- und Porsche stellt sein erstes Notebook vor, das erstaunlicher Weise nicht mehr kostet als ein vergleichbares Surface Book oder MacBook Pro.
Digitale Welt
Firmen ignorieren Gefahren durch Digitalisierung. Sehr viele Unternehmen glauben, dass sie ihr Geschäftsmodell nicht verändern werden müssen, fand unter anderem eine Bitkom-Studie heraus (Computerwoche).
Die Störerhaftung soll endgültig sterben. Das Wirtschaftsministerium bessert das WLAN-Gesetz nach, sodass Betreiber offener WLANs nicht mehr mit Urheberrechtsklagen belangt werden können. Auch die Passwortpflicht soll verschwinden (Süddeutsche).
Eine neue Cyber-Eiszeit würde nur Verbrechern nutzen, glaubt Eugene Kaspersky. Wenn der Informationsaustausch zwischen russischen und amerikanischen Hackern zum Erliegen kommt, haben Cyber-Kriminelle ein leichtes Spiel (Süddeutsche).
Auch YouTube hat ein Fake-News-Problem. Tausende computergenerierte Videos mit Film- und Tonschnipseln der stramm rechten US-Medien Fox News und Breitbart versuchen aktuelle Themen zu kapern und sie in ihrem Sinne zu verdrehen (Süddeutsche).
Was ist wenn Trump den Privacy Shield abschafft? Der neue Präsident will per Dekret den Schutz persönlicher Daten von Nicht-US-Bürgern aufheben. Europäische Firmen sind besorgt um die Daten, die sie in den USA speichern (ONEtoONE).
Snap ist nach Börsengang 28 Milliarden wert. Deren Messaging-App Snapchat wird vor allem von jungen Leuten verwendet und hat es immer wieder geschafft, pfiffige neue Features einzuführen, die von den Konkurrenten WhatsApp und Instagram gern kopiert werden (Handelsblatt).
Zu guter Letzt …
Uber-Chef will endlich erwachsen werden. Für das von Sexismus-Vorwürfen geplagte, wertvollste Startup im Silicon Valley kam es diese Woche noch ein bisschen dicker:
– Der neue Technik-Chef musste nach nur einigen Wochen gehen, weil er eine Sexismus-Affäre bei seinem letzten Arbeitgeber verschwieg (Manager Magazin).
– Google hat wegen Industriespionage geklagt, weil Uber Patente für die Entwicklung autonomer Autos geklaut haben soll (Golem).
– Und Uber-Chef Travis Kalanick hat sich vor laufender Kamera mit einem seiner Fahrer gestritten und ihn abfällig behandelt (heise.de).
Nun hat Kalanick eingesehen, endlich erwachsen werden zu müssen (Buzzfeed).