Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw11

 

Gesetz gegen Fake News

Mit Bußgeldern bis 50 Millionen Euro droht Justizminister Heiko Maas sozialen Netzwerken in einem neuen Gesetzentwurf, wenn Fake News und Hasskommentare nicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums gelöscht werden (Zeit).

Der Gesetzentwurf ist unausgegoren, schert unterschiedliche sozialen Netzwerke über Kamm, würde Facebook & Co. zum Richter über die Meinungsfreiheit machen und eine ausgefeilte Zensurinfrastruktur etablieren, sind sich die Experten einig (Netzpolitik.orgZeit).

Derweil trainiert Google seinen Algorithmus, um Fake News und Hasskommentare maschinell zu erkennen – freilich nicht ohne den Menschen als letzte Instanz: Ein 160-seitiges Regelwerk erklärt den weltweit etwa 10.000 „Quality Raters“, worauf sie bei ihrer Arbeit achten sollen (t3n.de).

    

South By Southwest

Wie umgehen mit Donald Trump? Die Technologiebranche zeigte sich auf dem Technik-Festival South by Southwest (SXSW) in Austin, Texts, besorgt. Allerdings weniger um die Demokratie in den USA oder die Auswirkungen von Fake News und Hasskommentaren auf ihren Plattformen, sondern erstmal nur um ihre eigene Zukunft. Trump ist so gar nicht ihr Präsident (Zeit).

Eine Front gegen Trump scheint sich im Silicon Valley zu bilden, doch auch auf der SXSW passiert das nur auf der verbalen Ebene. Mögen noch so viele linke Politiker eingeladen gewesen sein, für Aktionen seitens der Konzerne reicht es noch nicht (FAZ).

Demokratie ist kein selbstfahrendes Auto und Technologie nicht nur zum Geldverdienen da – solche Botschaften waren in Austin eher Kabarettisten vorbehalten. Sie sickern nur widerwillig ins kollektive Bewusstsein der Branche herab, auch wenn es erfreulich viele Diskussionen über soziale Verantwortung gab (Süddeutsche) und ein Fake-News-König öffentlich sein Tun bereute (Spiegel).

    

Digitale Welt

Google Snippets: Fake News by Design. Google liefert über seine ‚Snippets‘-Funktion Antworten auf Fragen, die in ausformulierten Sätzen gestellt werden. Nur sind sie nicht immer wahr: So soll Barack Obama einen Staatsstreich planen und Impfstoffe lösen angeblich Alzheimer aus (Süddeutsche).

Russische Spione sollen Yahoo gehackt haben. US-Ermittler werfen russischen Geheimdiensten vor, gemeinsam mit kriminellen Hackern Yahoo angegriffen zu haben. Es gab mehrere Festnahmen in verschiedenen Ländern (Golem).

Gefahr durch ältere Private-Cloud-Server. Über 20.000 ownCloud- und Nextcloud-Installationen in Deutschland sind nicht auf dem aktuellen Stand und somit potenziell verwundbar, warnt das BSI (heise.de).

Neue Collaboration-Tools von Google. Hangouts Meet eignet sich für Videokonferenzen mit bis zu 30 Teilnehmern, Hangouts Chat bietet Teams virtuelle Räume für die Kommunikation und den Austausch von Dateien (silicon.de).

   

Zu guter Letzt …

Wenn ein Vibrator zu viele private Daten sammelt, gibt’s in den USA eine Sammelklage und eine Entschädigung von 10.000 Dollar pro ‚geschädigten‘ Kunden. Genau das widerfuhr dem Hersteller We-Vibe, dessen Vibrator über Smartphone App gesteuert wird. Letztere schickte unerlaubter Weise jede Menge intimer Daten an den Server von We-Vibe, darunter Temperatur, Intensität und wie häufig das Gerät verwendet wurde – um dessen Qualität langfristig zu verbessern, versteht sich (heise.de).

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