Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw14

 

Ein Gesetz gegen Hasskommantare

Das „Netzdurchsuchungsgesetz“ (NetzDG), nach dem Hasskommentare und die Verbreitung von Fake News in Zukunft geahndet werden sollen, ist mit kleinen Änderungen zur ursprünglichen Fassung vom Bundeskabinett verabschiedet worden (Details auf Süddeutsche, Netzpolitik.org).

„Ein handwerklich schlechtes Gesetz“ urteilt der IT-Verband Bitkom und kritisiert zusammen mit anderen Verbänden wie eco oder dem Deutschen Journalistenverband, dass es sehr viele Punkte im unklaren lässt, von Facebook & Co. unmögliches verlangt und gleichzeitig die Meinungsfreiheit gefährdet (Handelsblatt, Tagesspiegel).

Es ist mehr ein Signal als eine Waffe. Ein Warnschuss für die sozialen Netzwerke, Verantwortung für die Inhalte auf ihren Seiten zu übernehmen und endlich mehr zu tun. Angst davor brauchen sie zumindest jetzt noch nicht zu haben. „Facebook kann sich entspannen„, urteilt die Zeit.

        

Digitale Welt

IBM macht Schluss mit Home Office. Der einstige Pionier in Sachen Heimarbeit verlangt jetzt von seinen Mitarbeitern Präsenz im Büro – oder sie können sich einen anderen Job suchen (FAZ). Doch IBM könnte auch damit ein Pionier sein. Die Argumente gegen Heimarbeit mehren sich (FAZ, Zeit),

Der Erfinder des WWW liest selbigem die Leviten. Tim Berners-Lee hat den Turing Award, die höchste Auszeichnung im Bereich der Informationstechnologie, bekommen und hat die Gelegenheit genutzt, in Interviews mit dem Guardian und der MIT Technology Review seine Enttäuschung über den Umgang mit der Privatsphäre im Web auszudrücken. Er selbst arbeitet jetzt an Solid, einem Projekt, das genau diesem Thema gewidmet ist.

Die Störerhaftung wird endgültig begraben. Die Bundesregierung will das Gesetz dazu so ändern, dass Betreiber offener WLANs nicht mehr verpflichtet sind, Passwörter zu vergeben (FAZ). Stattdessen haben sie die Möglichkeit, einzelne Seiten oder Ports zu sperren (Zeit).

Hacker wollen nicht zum BND – und zur Bundeswehr genauso wenig. Beide suchen händeringend nach Experten, gelten aber als uncool und zahlen schlecht (Süddeutsche). Der Job selbst hingegen ist alles andere als langweilig (Zeit).

Tesla ist der wertvollste Autohersteller der USA, laut Börsenwert hat er jetzt auch General Motors überholt (Handelsblatt). Trotzdem ist GM, wie auch Ford, Daimler und Volkswagen, laut einer neuen Studie in Sachen selbstfahrende Autos viel besser aufgestellt (Wired).

Facebook gibt Nachhilfe gegen Fake News. Jeder Facebook-Nutzer wird ab heute mindestens drei Mal mit einem Aufklärungskurs konfrontiert, der ihm Hinweise liefert, wie er Falschmeldungen erkennen kann (Spiegel).

   

Zu guter Letzt …

Schweizer landet wegen Facebook-Like vor Gericht. Der Staatsanwalt bezichtigt ihn und weitere acht Personen, Facebook-Beiträge geliked und weiterverbreitet zu haben, die dem Präsidenten eines Tierschutzvereins Antisemitismus und Rassismus vorwerfen. Und das obwohl der Mann, um den es geht, schon einmal rechtskräftig wegen Rassendiskriminierung verurteilt worden ist (Tagesanzeiger).

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