Facebook und Cambridge Analytica
Facebook als Instrument der Wählerbeeinflussung – daran nichts illegal. Was aber Cambridge Analytica im Auftrag eines US-Milliardärs und Trump-Förderers bei der letzten US-Wahl daraus machte, hat Facebook in eine Krise gestürzt (Zusammenfassung auf Netzpolitik.org).
Wahlmanipulation ist ein Geschäftsmodell, das Cambridge Analytica zur Perfektion getrieben hat. Facebook-Nutzer zu manipulieren war dabei nur ein Baustein aus einer ganzen Palette illegaler Mittel (Süddeutsche).
Der eigentliche Datenskandal besteht aber darin, dass aus Sicht von Facebook nichts illegales passiert ist. Cambridge Analytica hat nur Facebooks Möglichkeiten genutzt, auf seine Nutzer Einfluss zu nehmen (Spiegel).
Wird sich in absehbarer Zeit etwas ändern? Politiker und Datenschützer sind empört, Facebook musste sich entschuldigen und gelobte, wie immer, Besserung. Das Geschäftsmodell bleibt aber intakt und die Nutzer sind weiterhin treu.
Digitale Welt
Anwälte misstrauen ihrem elektronischen Postfach. Das eigens für sie entwickelte Anwaltspostfach (beA) mit dem „Look-and-Feel der Neunzigerjahre“ sollte seit 1. Januar verpflichtend sein, scheiterte aber an einem IT-Anfängerfehler (Süddeutsche).
Bei der Digitalisierung kann Deutschland von Spanien lernen. Breitband, digitale Unterschrift, elektronische Steuererklärung und Online-Behördengänge sind in Spanien längst Realität – und sie funktionieren (WiWo).
Internet-Konzerne sollen mehr Steuern zahlen, findet die EU und arbeitet an einem Plan zur Besteuerung der Umsätze der Internet-Riesen vorsieht. Die Gewinne von Apple, Amazon & Co. werden so lange zwischen den EU-Ländern verschoben, bis sie nicht mehr zu sehen sind (Zeit).
Autonomes Uber-Auto überfährt Fußgängerin. Ein von der Polizei veröffentlichte Video des Unfallhergangs zeigt allerdings, dass auch ein menschlicher Fahrer in dieser Situation keine Chance gehabt hätte, rechtzeitig zu bremsen (Süddeutsche).
Im Wettlauf um KI hat China die besseren Karten. Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz hängt stark von der Verfügbarkeit Daten ab. So etwas wie Datenschutz gibt es in China aber nicht (FAZ).
Zu guter Letzt …
Wie Wikipedia, nur ohne Frauen und Evolution zeigt sich eine Online-Enzyklopädie ultraorthodoxer Juden. Das „Hamichlol“ (Gesamtheit) genannte Projekt unterschlägt alles, was nicht zu hundert Prozent in Einklang mit der Sicht von ultraorthodoxen Juden steht – oder schreibt es einfach um. Beim Eintrag über die aktuelle israelische Regierung wurden auf dem Gruppenfoto die drei weiblichen Mitglieder einfach wegretuschiert (Süddeutsche).