Künstliche Diskriminierung
Die EU will Upload-Filter einführen. Netzwerke wie Facebook und YouTube sollen künftig das Hochladen geschützter und illegaler Inhalte von vornherein verhindern, statt sie hinterher zu löschen (Zeit).
Upload-Filter sind eine Schnapsidee, glauben nicht nur die Redakteure der Großverlage, die die Maßnahme fordern (Süddeutsche). Bürgerrechtler befürchten eine Zensurmaschine und der IT-Verband Bitkom warnt: „Mit Upload-Filtern überschreitet die EU erstmals die Grenze zwischen Kontrolle und Zensur.“
Die Meinungsfreiheit in der Hand von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz – obwohl inzwischen bekannt ist, wie problematisch ihr Einsatz in Bereichen wie Strafverfolgung und Autoverkehr sein kann.
Digitales Leben
Cyber-Gegenangriffe sind verfassungswidrig, findet eine Ausarbeitung der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestags, hier in der Zusammenfassung von Netzpolitik.org. „Hackbacks“ sind dem Völkerrecht unterworfen und müssen im Einzelfall geprüft werden, es darf keine Automatismen geben.
Im Streit um das Facebook-Konto ihrer toten Tochter haben die Eltern den Bundesgerichtshof eingeschaltet. Die Eltern wollen wissen, ob ihre Tochter Selbstmord begangen hat, Facebook verweigert ihnen den Zugang. Die Rechtslage ist sehr umstritten, das Grundsatzurteil wird im Juli erwartet (WiWo).
Wie Google versucht, falsche Bewertungen zu verhindern, schildert ein Artikel in der Süddeutschen. Im Vorfeld der Fußball-WM wunde eine Unzahl von gefälschten Rezensionen russischer Lokale auf Tourismus-Webseiten bemerkt.
Online-Spielsucht ist offiziell eine Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO führt „Gaming Disorder“ als eigene Krankheit an. Experten fürchten, dass Gamer jetzt „pathologisiert“ und diskriminiert werden könnten (Zeit).
Was die Twitter-Hashtags der Parteien CDU, CSU und SPD über sie verraten, hat Sascha Lobo im Spiegel analysiert. Fazit: Die CDU hat außer Merkel nicht viel zu bieten, die SPD verteil soziale Heftpflaster und die CSU hat die kalte Hysterie kultiviert.
Zu guter Letzt …
Einen Videokonferenz-Knigge mit den wichtigsten Do’s & Dont’s hat Business User zusammengetragen. Beim Termin im virtuellen Raum gelten zwar die gleichen Regeln wie bei einem realen Treffen. Doch die Technik macht es nötig, auf einer Reihe zusätzlicher Dinge zu achten, denn Fehler haben dadurch eine noch stärkere Wirkung.