Terroristische Inhalte
Binnen einer Stunde müssen Plattformen wie Facebook oder YouTube Inhalte löschen, die von den Behörden als „terroristisch“ angezeigt werden, beschloss das EU-Parlament. Abgelehnt hat es aber die Verwendung von „proaktiven Maßnahmen“ zu diesem Zweck, also Upload-Filter.
Etwa 6.000 solcher Löschanfragen gab es in den letzten sechs Monaten vom BKA, den Ersuchen wurde seitens der Plattformbetreiber zu 84 Prozent entsprochen.
Ob es langfristig tatsächlich manuell funktionieren kann, bleibt aber noch zu beweisen. Facebook musste das Video der Anschläge von Christchurch 1,5 Millionen Mal löschen – in den ersten 24 Stunden.
Und technische Lösungen sind nicht zuverlässig, wie der Brand von Notre Dame bewies. Live-Übertragungen des Brandes verwechselte der YouTube-Algorithmus mit den Anschlägen vom 11. September.
Digitales Leben
Samsung erlebt ein Debakel mit seinem Falt-Handy. Samsung musste den Start des Galaxy Fold verschieben, nachdem die Displays der Testgeräte reihenweise kaputt gingen. Das Handy scheint in seiner jetzigen Form nicht alltagstauglich zu sein.
5G-Auktion ist ein Vorbote künftiger Funklöcher. Die Netzbetreiber geben für den Kauf der 5G-Frequenzen so viel Geld aus, dass ihnen hinterher das Budget für einen vernünftigen Ausbau des Funknetzes fehlt – genau wie bei der letzten 3G-Auktion.
Regierung weiß nicht wohin mit dem KI-Budget. Von den versprochenen 3 Milliarden bis 2025 sollen nur 500 Millionen tatsächlich frisches Geld sein, der Rest soll anderswo eingespart werden. Davon sollen dieses Jahr 50 Millionen ausgegeben werden, aber die Ministerien wissen nicht, wofür genau.
Fluggastdaten-Überwachung liefert nur falsche Ergebnisse. Jedem Treffer für einen Verdächtigen stehen 400 False Positives gegenüber, was einer Fehlerquote von 99,7 Prozent entspricht. Die falschen Ergebnisse werden vom BKA manuell geprüft. Die Überwachungsbehörde hat noch 500 Stellen zu besetzen.
Keine Woche ohne Facebook-Skandal. Die Plattform griff Millionen E-Mail-Adressen unerlaubt ab, außerdem lagen Millionen Instagram-Passwörter unverschlüsselt herum. Facebook rechnet mit einer Milliardenstrafe, die aber sein Cash-Polster nicht allzu sehr strapazieren dürfte.
Zu guter Letzt …
Unitymedia darf private Router als Hotspots nutzen. Der Kabelnetzbetreiber hat die Router seiner Kunden mit der Fähigkeit ausgestattet, ein zweites WLAN bereitzustellen, das vom Betreiber als Hotspot angeboten werden kann – ohne jegliche Kompensation für die Kunden. Letztere können aber immerhin widersprechen, urteilte der Bundesgerichtshof.