Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda KW 28 | 2025

Diese Woche

Lobbyschlacht um die nächste Frequenzauktion
Das obere 6-GHz-Frequenzband (6,425 bis 7,125 GHz) soll nach einer Entscheidung der ITU für den Mobilfunk (5G und 6G) genutzt werden, erlaubt ist aber auch eine hybride Nutzung in Kombination mit WiFi. Nun wird in der EU darum gerungen, wer künftig welchen Teil des Frequenzbereichs nutzen darf.

Eine eigene App für die USA soll TikTok vor dem Zwangsverkauf retten
Nach Informationen eines US-Mediums soll sich TikTok-Betreiber Bytedance mit den US-Behörden auf eine Abspaltung des US-Geschäfts verständigt haben und plant, eine eigenständige, neue App für die USA herauszubringen. Unterdessen ermitteln europäische Datenschützer gegen TikTok wegen Verletzung der DSGVO. 

Was es mit der digitalen Souveränität auf sich hat
Lange wähnte sich Europa und seine Industrie vor Übergriffen aus den USA sicher. Inzwischen ist allen klar, dass knallharten wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen mit Regulierung allein nicht mehr beizukommen ist. Der Versuch der EU, sich von den USA zu emanzipieren, ist schwierig, könnte sich aber lohnen.

Auch die Laufwege von Bargeld werden getrackt
Bargeld sollte eigentlich ein anonymes Zahlungsmittel sein, doch mittlerweile werden die Seriennummern der Geldscheine von so vielen Maschinen ausgelesen, dass Bares zum Überwachungsinstrument in der Geldbörse zu verkommen droht. 

Stühlerücken in Silicon Valley
Linda Yaccarino, die vor einem Jahr von Elon Musk als CEO von X/Twitter installiert wurde, ist ohne Angabe von Gründen von ihrem Posten zurückgetreten. Auch Apple musste Federn lassen: Chief Operating Officer Jeff Williams geht in den Ruhestand, für seinen Posten gibt es noch keinen Nachfolger. Und Meta warb Apples KI-Chef Ruoming Pang ab, es wird von einem Jahresgehalt in zweistelliger Millionenhöhe gemunkelt. 

Tech

Twitter-Gründer bringt neuen Messenger auf Bluetooth-Basis
Bitchat ermöglicht die Kommunikation zwischen Smartphones und PCs über Bluetooth und braucht hierfür keine Internet-Verbindung und keinen zentralen Server. Twitter-Gründer Jack Dorsey hat den Source-Code der App veröffentlicht. Bitchat ist aktuell nur für iOS und MacOS verfügbar. 

Nicht nur Grok – alle LLMs sind relativ leicht verführbar
Die neue Version von Elon Musks KI ‚Grok‘ hat sich diese Woche zu antisemitischen Äußerungen hinreißen lassen, was Musk möglicherweise ein EU-Verfahren eingebrockt hat. Musk selbst vermutet dahinter einen Manipulationsversuch durch KI-kundige Nutzer. Das könnte sogar stimmen: Forscher haben in der Vergangenheit öfter gezeigt, dass LLMs manipulierbar sind, und eine neue Studie schildert eine Methode, nach der man ein LLM dazu bringen kann, seine Sicherheitsmechanismen zu umgehen und gefährliche Informationen weiterzugeben (Artikel dazu in Englisch). 

Open-Source-Software hält KI-Bots von Websites fern
KI-Bots, die Websites nach Inhalten durchsuchen, haben sich vor allem für kleinere Websites zu einer echten Plage entwickelt. Abhilfe verspricht die freie Software Anubis, ein Man-in-the-Middle HTTP-Proxy, der von den Besuchern einer Website die Lösung einer Proof-of-Work-Aufgabe auf Basis von JavaScript verlangt, um sie reinzulassen.

Digitale Arbeit

Digitale Arbeit und die „Epidemie der Bedeutungslosigkeit“
Viele Arbeitende durchlaufen momentan eine berufliche Sinnkrise, die sich in Symptomen wie mangelnde Motivation, Entfremdung und Resignation äußert. Das abstrakte Wesen der digitalen Arbeit trägt wesentlich zu diesem Phänomen bei.

KI-Schulungen auf dem Vormarsch
Ein Fünftel der deutschen Arbeitnehmer wurden laut einer Umfrage des Bitkom bereits für KI geschult, für weitere 6 Prozent ist eine Schulung bereits geplant. Für rund 70 Prozent gibt es aber aktuell keine entsprechenden Pläne. 

Zu guter Letzt ...

KI als Schenkelklopfer
Falls Sie auf der Suche nach Gesprächsstoff für die nächste Grillparty sind: KI kann helfen. Sie sollten nur nicht den Fehler begehen, die KI danach zu fragen, denn Sie könnten als Antwort das bekommen, was Forscher in einer neuen Studie ‚Botshit‘ nennen – äußerst überzeugend formulierten Bullshit. Einige der krassesten Fehlleistungen von ChatGPT & Co. hat der KI-Experte Gary Marcus hier gesammelt (Englisch). 

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