Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw15

 

Kennt jemand noch Edward Snowden?

Offensichtlich nicht, zumindest nicht in den USA. Der Comedian John Oliver fragte Passanten auf dem Times Square in New York, ob sie jemanden mit diesem Namen kennen. Resultat: Die meisten von ihnen kannten den Namen nicht, alle anderen brachten ihn eher mit Wikileaks in Verbindung.

John Oliver gelang trotzdem das Kunststück, Datenschutz dem einfachen Amerikaner näher zu bringen. Er fragte dieselben Passanten, ob sie es gut fänden, wenn die NSA auf ihre Nacktfotos zugreifen könnte. Antwort: Natürlich nicht, ein solches Programm müsste sofort gestoppt werden! Dass die NSA das tatsächlich kann (und gelegentlich tut), ließ sich Oliver von Edward Snowden persönlich bestätigen, indem er ihn in Moskau interviewte (Artikel auf Zeit.de, die ganze Sendung auf YouTube).

Anlass der Aktion war die Verlängerung der Antiterror-Gesetze in den USA, des berüchtigten Patriot Act, das die NSA mit einem Blankoscheck für Überwachung ausstattete und derzeit Firmen wie Microsoft oder Amazon das Cloud-Geschäft in Europa verhagelt. Da kann sich Amazon noch so viele Segen von EU-Datenschutzbehörden abholen (silicon.de), die Zweifel bleiben.

 

Live Streaming kann heute jeder – mit dem Handy 

Der Tweet bekommt ein Live-Video-Brüderchen. Mit der App Periscope aus dem Hause Twitter kann man von seinem Smartphone aus live Video streamen – wofür das auch immer gut sein soll. Zwei Monate zuvor hatte die App Meerkat, die etwa dasselbe macht, in der App-Welt für Aufsehen gesorgt.

Warum soll das wichtig sein? Man kann die Apps als sinnlosen Hype abtun (Welt.de) und über ihre derzeitigen Unzulänglichkeiten schimpfen (Guardian), oder aber sich einige Gedanken über die neuen Möglichkeiten machen, die sie eröffnen. Zum Beispiel im Journalismus, wenn jedermann live aus einer Demo berichten kann (Netzpiloten), oder für den Wahlkampf, wie es Obamas ehemaliger Wahlkampfmanager tut (Medium). Auch hat Twitter schließlich seinerzeit erstmal nicht viel Sinn gemacht.

 

IT-MANAGEMENT

Wozu braucht man einen Scrum Master? Agile Verfahren und Arbeitsmethoden sind im Kommen, werden aber oft nicht wirklich verstanden. Firmen, die sich ohne richtiges Training auf agile Methoden einlassen, stellen gerne die Position des Scrum Masters in Frage, weil er vermeintlich keine produktive Rolle hat. Björn Radon erklärt auf Computerwoche, warum dem nicht so ist.

Kontrollfreaks sind als Führungskräfte out. Bei Personalentwicklung, Förderung von künftigen Führungskräften und bei der Frauenförderung klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander – so lautet das Fazit des Hays-HR-Reports 2014/2015 mit Schwerpunkt auf Führung. Häufigste Fehler: Chefs haben keine Zeit, um sich mit ihren Mitarbeitern zu beschäftigen, oder sie räumen ihnen zu wenig Raum für ihre Weiterentwicklung ein. Artikel auf CIO.de.

 

TECHNIK

Ein Special über Workspace-as-a-Service gibt es auf silicon.de zu entdecken. In einer Artikelserie wird ein Überblick über Desktop- und Workspace-as-a-Service geliefert, inklusive Marktübersichten und Vergleichen von Leistungsmekrmalen aller derzeit in Deutschland verfügbaren DaaS- und WaaS-Angebote.

Aluminium könnte das Lithium in Akkus ersetzen. Einen Durchbruch in der Batterieforschung meldet die Uni Stanford. Ihr Prototyp eines Aluminium-Ionen-Akkus lässt sich innerhalb einer Minute laden, hält mehr als 7.000 Ladezyklen aus und ist viel sicherer als Lithium-Akkus. Noch dazu ist Aluminium im Gegensatz zu Lithium auf der Erde reichlich vorhanden und billig (Bericht auf Golem.de).

Cisco baut seine Security Services aus, auch für KMUs. Mit der Vorstellung des AMP Threat Grids baut Cisco seine Advanced Malware Protection (AMP) aus. Das neue Modul erweitert die Möglichkeiten der Erkennung und Auswertung von möglichen Schwachstellen und verkürzt die Reaktionszeit nach einem Angriff. Mit FirePower wurde zudem ein Dienst speziell für den Schutz von KMUs an den Start gebracht (silicon.de).

 

Zu guter Letzt …

IBMs Supercomputer Watson schreibt ein Kochbuch. „Cognitive Cooking with Chef Watson“ ist ab nächsten Dienstag im Buchhandel erhältlich. Watson „weiß“, welche Zutaten grundsätzlich gut miteinander harmonieren und auf welche Weise man sie kombinieren kann. Mit Hilfe von professionellen Köchen durfte er kreativ werden. „Türkische Bruschetta“ oder „Indische Paella“ klingen ebenfalls … kreativ. Guten Appetit!

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