Die neue EU-Datenschutzverordnung
Ab 2018 gilt gleiches Datenschutzrecht in allen EU-Ländern. Nach vierjährigen Verhandlungen und einer beispiellosen Lobby-Schlacht haben sich die EU-Gremien auf die Eckpunkte geeinigt, die nächstes Jahr in ein Gesetz formuliert werden sollen.
Verbraucher
– haben künftig einen einfacheren Zugang zu ihren Daten,
– können hinterfragen, wie und zu welchem Zweck ihre persönlichen Daten verarbeitet werden,
– haben in allen Ländern dieselbe Art Beschwerdestellen und können in jedem Land prozessieren.
Auf Unternehmen kommen einige Umstellungen zu:
– Es gibt keine Datenschutz-Oasen mehr – für internationale Firmen gilt das „Marktort-Prinzip“. Der Marktort ist die EU, es gilt in allen Ländern dasselbe Recht.
– Die Zustimmung für jede anderweitige Nutzung persönlicher Daten als für die ursprüngliche muss vom Nutzer gesondert eingeholt werden.
– Verstöße werden mit Strafzahlungen von bis 4 Prozent des Jahresumsatzes geahndet.
– KMUs müssen nicht mehr einen Datenschutzbeauftragten bestellen, wenn Datenverarbeitung nicht deren Kerngeschäft ist. Den einzelnen Ländern wird aber erlaubt, strengere Gesetze zu verordnen.
Die Wirtschaft ist „not very amused“. Verbände wie Bitkom, BVDWoder eco beschweren sich über die größere Bürokratie und die Hürden für europäische Startup-Firmen (Zusammenfassung auf Welt.de und Netzpolitik.org). Der Spezialanwalt Niko Härting sieht im Interview mit der Zeit die Verordnung als „Paradies für uns Juristen“, weil sie vieles im Unklaren lässt.
TECHNIK & IT-MANAGEMENT
Die IT-Budgets 2016 steigen, aber Fachabteilungen mischen bei deren Ausgestaltung stärker mit, zeigen erste Vorab-Ergebnisse der neuen IT-Trends Studie von Capgemini. Deswegen wird mehr Geld für Updates, Aktualisierungen und Erweiterungen bestehender Systeme und deutlich weniger für Neuanschaffungen ausgegeben.
Was 2016 auf die IT zukommt, schildert PAC-Analyst Andreas Zilch auf CIO.de. Quintessenz: Die IT wird als Technologie für Unternehmen immer wichtiger, doch die IT-Abteilung muss erst noch die richtige Rolle und Organisationsform für sich finden.
Sechs Technologie-Treiber für die Arbeit der Zukunft beschreibt Jens Brauer von Polycom in der Computerwoche. Faktoren wie Mobilität, die Cloud und neue Kommunikationsmethoden machen eine Neudefinition des Begriffs „Arbeit“ nötig.
Das neue Windows-10-Update ist ein Problemfall. Erst hat das Update für Windows 10 Mobile ausgerechnet die Microsoft-eigenen Lumia-Smartphones gecrasht, dann hat Windows 10 für Desktops die Nutzer dazu genötigt, das 6 GB große Update herunterzuladen, ob sie es wollten oder nicht (silicon.de).
Das Ziel von 100 neuen Business-Apps bis Jahresende haben Apple und IBM locker erreicht. Die beiden ungleichen Partner hatten ihre Kooperation im Sommer 2014 angekündigt, inzwischen haben sie Unternehmen aus 14 Branchen und Business-Nutzer aus 65 Berufen mit ihren Apps beglückt (Computerwoche).
Zu guter Letzt …
WhatsApp wird in Brasilien 48 Stunden lang blockiert – und zwar per Gerichtsbeschluss. Die Strafe hat sich WhatsApp wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft in einem Strafverfahren eingebrockt (Zeit.de).
Google will autonome Autos als Taxis einsetzen, will der Wirtschaftsdienst Bloomberg erfahren haben (deutsch auf Golem.de). Dumm nur, dass die kalifornische Kfz-Behörde kurz vorher bestimmt hatte, dass Insassen von autonomen Autos unbedingt fahrtüchtig sein müssen (heise.de).