Panama Papers
Mossack Fonseca zu hacken muss einfach gewesen sein. Über längere Zeit ungepatchte Content-Management- und -Mail-Systeme ebneten Hackern den Weg zum Download eines 2.6 TByte großen Archivs, wie ein Experte auf Forbes.com schildert (Deutsch auf Golem.de).
Das war vor anderthalb Jahren. Seit Sonntag Abend bestimmen die Panama Papers die Schlagzeilen.
Doch wer waren die Hacker, in wessen Auftrag handelten sie und welche Interessen verfolgen sie? Nach welchen Kriterien berichten die beteiligten Medien und worüber berichten sie nicht? Warum wird nicht das komplette Archiv öffentlich gemacht?
Es ist die am besten inszenierte Enthüllung in der Geschichte des Journalismus, aber sie wirft fast mehr Fragen auf als die Fakten, die sie enthüllt. Die wirtschaftlichen Interesse der Medien (Auflage, Klicks) sind nachvollziehbar, doch Vorgehensweise und Inszenierung hinterlassen einen schalen Nachgeschmack (Spiegel, Craig Murray, Sascha Lobo).
Es könnte die letzte Inszenierung dieser Art sein. Sollte die neue EU-Richtlinie über den Schutz von Geschäftsgeheimnissen nächste Woche tatsächlich im EU-Parlament durchgewinkt werden, wird es Journalisten in Zukunft kaum möglich sein, Material von Whistleblowern anzufassen, ohne sich dabei die Finger zu verbrennen (Netzpolitik.org).
TECHNIK & IT-MANAGEMENT
Wie man externe Dienstleister auditieren kann, erklären David Geer und Simon Hülsböhmer auf CIO.de. Die immer häufiger aufkommenden Angriffe über angebundene Zulieferer und Dienstleister machen ein Security Audit zur Pflicht.
Wie Mitarbeiter die Digitalisierung erleben, hat das Beratungshaus Ernst & Young untersucht. Als Jobkiller wird sie überraschender Weise kaum wahrgenommen, für viele bedeutet sie aber erstmal mehr Stress (Computerwoche.de).
Was taugt das kleine iPad Pro als Arbeitsgerät? Es ist schon mal besser als die 12,9-Zoll-Version, findet Die Zeit. Und arbeiten kann man damit auch ganz gut, schreibt die Computerwoche – wenn man bereit ist, sich auf die Post-PC-Ära einzustellen.
Der Cloud App Security Service von Microsoft ist ans Netz gegangen und allgemein verfügbar. Mit dem Service können Unternehmen ihre Cloud-Anwendungen überwachen und absichern (silicon.de).
Wie wird Business-Kommunikation künftig aussehen? E-Mail ist und bleibt auch in der nächsten Zeit das Mittel der Wahl, glaubt der Deutschland-Chef von IDC. Die Mehrkanal-Kommunikation, wie sie heute propagiert wird, sorgt aber demnächst für eine gründliche Umstellung (Computerwoche).
Den Browser neu erfinden wollte der Gründer von Opera, nachdem er sein Unternehmen verkauft hatte. Sein neues Produkt, Vivaldi, liegt nun in Version 1.0 vor und die Kollegen von Golem.de zeigen sich beim Test vom Browser sehr angetan.
Das erste Virtual Reality Kino eröffnet in Berlin. Deutschlands erstes ’VR Cinema’ lässt am 14. April zuerst die Presse in den Saal und will danach allen Besuchern „eine völlig neue Kino-Erfahrung“ bieten. Die Zeit hatte im Januar eine Vorverison des VR-Kinos getestet.
Zu guter Letzt …
Google will seine Geschworenen nicht googeln, versprach der Suchmaschinenkonzern im Vorfeld des Prozesses gegen Oracle. Man wolle nichts tun, um die Geschworenen in irgend einer Form von außen zu beeinflussen. Schwer zu glauben bei einem Verfahren, bei dem es um eine Streitsumme von 9,3 Milliarden Dollar geht (heise.de).