Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw34

 

iPhone und die Spyware

Als die bislang ausgeklügeltste Malware für mobile Geräte bezeichneten Security-Forscher von Lookout die Spyware Pegasus. Der gescheiterte Versuch, sie auf dem iPhone eines arabischen Menschenrechtlers zu installieren, brachte sie ans Licht (Spiegel.de).

Die Malware nutzt gleich drei Lücken in iOS, die es wohl schon seit Jahren gibt. Pegasus kann einfach über einen infizierten Link installiert werden und verschafft sich Zugriff auf praktisch alle auf dem Gerät gespeicherten Daten, inklusive Passwörter und Messaging-Inhalte.

Wer baut so etwas? Laut Lookout und dem Citizen Lab handelt es sich um ein Produkt der NSO Group, einer israelischen Firma, die Spyware an Regierungen verkauft – auch an solche, die damit Oppositionelle, Dissidenten und Aktivisten bespitzeln (Motherboard).

Für iOS steht ein Update bereit. Laut Citizen Lab hat es Apple innerhalb von zehn Tagen nach der Benachrichtigung bereitgestellt. Monatliche Updates sind für Firmen wie HTC oder Motorola hingegen „unrealistisch“ bzw. „zu aufwändig“ (silicon.de).

    

TECHNIK & IT-MANAGEMENT

Windows 10 Enterprise ist ab September für 5,90 Euro im Monat zu haben. Das Service-Angebot richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen (silicon.de).

Unterdessen sorgt das Anniversary Update von Windows 10 für Ärger. Es legt PowerShell-Funktionen lahm, lässt Rechner mit mehreren SSDs abstürzen, macht Probleme mit Webcams und verträgt sich nichtmit dem Kindle Reader.

DevOps ist beliebt, wird aber falsch umgesetzt, schreibt der Deutschland-Chef von CA in der Computerwoche. Obwohl Deutschland in Europa Spitzenreiter beim Einsatz von DevOps ist, erfüllen die meisten Unternehmen nicht die Voraussetzungen einer erfolgreichen Umsetzung.

Einen Schritt weiter in Richtung Überwachung gegangen sind der deutsche und der französische Innenminister mit ihrer gemeinsamen Erklärung letzten Dienstag. Sie wollen die Verschlüsselung auf Messaging-Diensten wie WhatsApp umgehen dürfen (Süddeutsche). Einen Kurs in Richtung Backdoor-Pflicht nennt das Sascha Lobo im Spiegel.

Viele VPNs haben Probleme mit IPv6, weil sie auf Basis von IPv4 aufgesetzt wurden. Immer mehr Internet-Provider steigen aber auf IPv6 um und die „Übersetzung“ klappt nicht so recht. Auswege schildert ein Artikel in der Computerwoche.

Ein kostenloses VPN zur Verhinderung von Tracking bringt der Opera-Browser jetzt auch auf Android-Smartphones. Es ist kostenlos, aber werbefinanziert. Kostenpflichtige Alternativen liefert ein Artikel auf silicon.de.

Hilfe gegen Abmahnanwälte in Form eines Abmahnbeantworters bietet der Chaos Computer Club (CCC). Das Tool ist für Nutzer gedacht, die zu Unrecht abgemahnt wurden. Alle anderen sollten sich lieber an die inzwischen zahlreichen Spezialanwälte wenden (Zeit.de).

Facebook bekommt auch Ihre Handy-Nummer, frei Haus geliefert von ihrer Tochter WhatsApp. Bei der WhatsApp-Übernahme vor zwei Jahren klang das noch ganz anders (Süddeutsche).

    

Zu guter Letzt …

F*ck Trump steht ganz oben auf der Website von CRV, einer großen Venture-Capital-Firma im Silicon Valley. Wie deren Gründer in einem Artikel und einem Interview erklärt, haben die meisten Partner von CRV einen Migrationshintergrund aus sieben verschiedenen Ländern. Trumps Haltung zu Migranten und Moslems sei inakzeptabel und es werde Zeit, das deutlich zu artikulieren. CRV startet als Reaktion zu Trump ein Programm, um ausländischen Gründern die Einwanderung in die USA zu erleichtern.

Unterdessen wollen die USA die Gesinnung einreisender Ausländer prüfen, unabhängig von deren Nationalität. Sie sollen im Einreiseantrag die Links zu ihren Social-Media-Accounts angeben (silicon.de).

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