Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw05

 

Silicon Valley rebelliert gegen Trump

Das Schweigen der Tech-Bosse in der Zeit nach den US-Wahlen war unüberhörbar. Außer einem PR-wirksamen Meeting mit Trump im Dezember vermieden sie jegliche Kritik an seiner Politik – bis letztes Wochenende, als er sein Einreiseverbot für Muslime aussprach (FAZZeit).

Jetzt stehen die Zeichen auf Konfrontation.
– Die Firmenbosse lehnen das Einreiseverbot öffentlich ab (t3n.de).
– Mehrere Silicon-Valley-Firmen erwägen Klage gegen die Verordnung (FAZZeit).
– Der Bundesstaat Kalifornien will Trumps Politik generell mit eigenen Maßnahmen aushebeln (Zeit).
– Amazon und Expedia unterstützen eine Klage des Bundesstaats Washington (Golem).
– Uber-Chef Travis Kalanick steigt aus Trumps Technologiebeirat aus (heise.de).

Es ist ein Aufstand der Angestellten. Die Mitarbeiter von Firmen wie Google demonstrierten und streikten gegen das Dekret (Netzpolitik.org), und das im besten Interesse ihrer Arbeitgeber. Keine andere Branche hat von einer freizügigen Migrationspolitik so profitiert (QuartzBusiness Insider).

  

Datenschutz-Fail

Diffus und voller Gummiparagrafen ist auch der zweite Gesetzentwurf der deutschen Fassung der EU-Datenschutzgrundverordnung. Außerdem steht er an so vielen Stellen in Konflikt mit EU-Recht, dass er „in null Komma nix vor dem Europäischen Gerichtshof landen“ würde (Zeit).

Der Entwurf wird von allen Seiten abgelehnt – auch von der Industrie. Der IT-Verband Bitkom warnt davor, „die mühsam errungene europaweite Regelung wieder zum Flickenteppich zu machen“, die Bundesdatenschutzbeauftragte Voßhof hält ihn gar für verfassungswidrig (Netzpolitik.org).

Ein Wettbewerbsvorteil ist in Gefahr. „Die Bundesregierung bemüht sich nach Kräften, die Legende vom „hohen deutschen Datenschutzniveau“ zu entkräften, schreibt der ehemalige Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar.

 

Digitale Welt

Keine Roaming-Gebühren mehr in der EU. Ab Mitte Juni kosten Handy-Telefonate, SMS-Versand und Internet im EU-Ausland nicht mehr als zuhause. Die Telkos rechnen von da an untereinander ab (FAZ).

Verbraucherschützer verklagen WhatsApp. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat wegen der Weitergabe der Telefonnummern an den Mutterkonzern Facebook beim Landgericht Berlin Klage eingereicht. (Spiegel).

Siegeszug des Home Office. Derzeit bieten in Deutschland rund 30 Prozent der Unternehmen die Möglichkeit an, von zu Hause aus zu Arbeiten. Laut einer Studie des IT-Verbands Bitkom ist allerdings das Homeoffice nicht für jeden geeignet (silicon.de).

Neue Dropbox-Funktionen für Firmen und TeamsSmart Syncverknüpft das lokale Dateisystem mit Ordnern und Dateien in der Dropbox-Cloud; Paper erlaubt das gemeinsame Bearbeiten von Textdokumenten, Bildern und Tabellen (Golem).

Computer sind die besseren Poker-Spieler. Vier der weltbesten Poker-Profis sind gegen eine neue Poker-Software namens Libratus angetreten. Sie zogen den Kürzeren. Libratus kann inzwischen sogar perfekt bluffen (Süddeutsche).

   

Zu guter Letzt …

Siri bittet um eine kleine Datenspende. Mit dem nächsten Update (iOS 10.3) werden iPhone-Nutzer um die Erlaubnis gebeten, ihre iCloud-Daten – darunter Fotos, E-Mails, Notizen, Kontakte und Termine – analysieren zu dürfen. Diejenigen, die das gestatten wollen, müssen aktiv einwilligen, standardmäßig ist die Option deaktiviert. Ihrem Datensatz werden Hash- und Zufallswerte hinzugefügt, die zwar eine statistische Auswertung zulassen, aber den Nutzer anonym bleiben lassen (Zeit).

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