Roboter-Steuer
Roboter und KI werden Millionen Arbeitsplätze vernichten. Vor allem gering qualifizierte und Bürojobs in der Verwaltung werden wegfallen, darin sind sich Experten einig. Auch wenn die Lage für die produzierende Industrie etwas optimistischer ist (CIO.de), die Staaten müssen für eine neue Massenarbeitslosigkeit vorsorgen.
Bill Gates fordert eine Roboter-Steuer. Das Einkommen von Angestellten werde besteuert, die Arbeit von Robotern aber nicht. Die Steuern sollten neue Jobs in Bildung, Gesundheitswesen und Pflege finanzieren, schlägt der Microsoft-Gründer vor (FAZ).
Eine Roboter-Steuer vorerst abgelehnt hat diese Woche das EU-Parlament. Die konservative Fraktion und Industrieverbände haben sich mit der Argumentation durchgesetzt, dass mehr Produktivität auch neue Jobs für Menschen schaffen werde (Golem).
Facebook-Regulierung
Facebooks neues Manifest, publiziert letzte Woche als offener Brief von Mark Zuckerberg, wurde hierzulande eher wohlwollend aufgenommen, in den USA sind Internet-Experten alarmiert.
Facebooks Macht ist bereits größer als uns lieb sein kann, stellt der Analyst Ben Thompson fest. Heute kontrolliert es auf globaler Basis die Verbreitung von Informationen, morgen den Vertrieb von Waren. Und nun will es auch die „soziale Infrastruktur“ der Zukunft prägen – im Alleingang.
„Wofür genau steht Mark Zuckerberg?“ fragt sich Sarah Lacy auf Pando. Sein Manifest wurde von seinen PR-Profis so unverfänglich formuliert, dass jeder für sich das herauslesen kann, was er gerne möchte.
Es wird Zeit, Facebook zu regulieren, fordert Ben Thompson:
- Facebook sollte keine weiteren sozialen Netzwerke kaufen dürfen;
- alle sozialen Netzwerke sollten dazu verpflichtet werden, den „Social Graph“ ihrer Nutzer übertragbar zu machen;
- Facebooks Datensammelwut sollten Grenzen gesetzt werden.
Digitale Welt
Der mutmaßliche Telekom-Hacker ist gefasst. Der 29-jährige Brite, der jetzt in London verhaftet wurde, soll mit seinem Angriff mehr als eine Million Telekom-Router lahmgelegt haben (Süddeutsche).
Amazon will 2.000 Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. Diesmal geht es weniger um Billigjobs in den Auslieferungszentren, sondern um Ingenieure und Software-Entwickler (FAZ).
Google will Trolle mit KI bekämpfen. „Perspective“ prüft Kommentare auf ihren „Giftgehalt“ und kann sie bei Bedarf ausblenden. Die New York Times testet das Verfahren seit einigen Monaten, Guardian und Economist wollen demnächst mitmachen (Süddeutsche).
China baut Exaflop-Supercomputer. Der schnellste Rechner der Welt soll eine Trillion Operationen pro Sekunde ausführen und wäre zehn Mal schneller als der bisherige Rekordhalter, der ebenfalls in China steht (FAZ).
Die größten IT-Machos sitzen im Silicon Valley und das Unternehmen, das diese Kultur am besten pflegt, ist der Fahrdienstvermittler Uber. Nachdem jetzt eine Mitarbeiterin über den täglichen Sexismus bei Uber ausgepackt hat, gibt’s eine Untersuchung (Spiegel).
Der Apple Park ist fast fertig. Das 5 Milliarden teure neue Hauptquartier des iPhone-Herstellers soll ab April bezogen werden und 12.000 Angestellten einen futuristischen Arbeitsplatz bieten (Golem).
Zu guter Letzt …
Ein Recht auf Reparatur wollen einige US-Bundesstaaten etablieren und damit die Hersteller dazu verpflichten, ihre Originalersatzteile frei an Verbraucher und unabhängige Dienstleister zu verkaufen. Apple & Co. sind alarmiert, denn inzwischen hat jeder für sich ein schönes kleines Reparaturmonopol aufgebaut (Zeit).