Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw10

 

Die CIA im Wohnzimmer

Das Frankfurter US-Konsulat ist eine Hacker-Werkstatt und die CIA steuert von dort aus Aktionen in Europa, im nahen Osten und Afrika, verraten neue Dokumente der Plattform Wikileaks (Zeit). Experten, darunter Edward Snowden, halten die Dokumente für echt.

Das Arsenal von Cyberwaffen ist beachtlich. Die CIA hortet Schwachstellen von allen populären Betriebssystemen und setzt sie gezielt ein (FAZ). Auch intelligente Fernseher und Autos gehören zu den CIA-Zielen – letztere mit dem Potenzial, Attentate zu verüben.

Die gute Nachricht: Firmen wie Google, Apple oder Microsoft werden in den Dokumenten als Ziele geführt, nicht als Kooperationspartner (FAZ).

Von den Enthüllungen profitieren zunächst die Gegner der USA, aber auch Cyber-Kriminelle. Sie erfahren von unbekannten Lücken, lernen neue Methoden kennen und können jetzt auf CIA-Niveau hacken – das ist die eigentliche Katastrophe (FAZ).

Welche Rolle spielt dabei Wikileaks? Zumindest keine besonders kluge, meint Sascha Lobo im Spiegel. Timing und Inhalt der letzten Veröffentlichungen legen den Verdacht nahe, dass sich die Plattform von Trump-Freunden instrumentalisieren lasse.

    

Digitale Welt

Google will KI und Cloud Computing verbinden. Auf seiner Cloud Next-Konferenz hat Google eine Allianz mit SAP angekündigt, neue Cloud-Großkunden wie Ebay und Verizon präsentiert und den Kauf der KI-Plattform Kaggle bestätigt. Googles Vision: Der Speicherort von Daten ist beliebig, die Google-Cloud weiß aber immer damit richtig umzugehen (Quartz).

Microsoft portiert Windows für ARM-Server. Die Version wird vorerst nur auf eigenen Servern auf der Azure-Cloud laufen, doch ARM-basierte Server sind generell stark im kommen (silicon.de).

Quantencomputer für alle. IBM hat letztes Jahr zunächst Wissenschaftlern den Zugriff auf sein neues Flaggschiff gewährt. Jetzt hat der Konzern eine Schnittstelle für interessierte Laien eröffnet (FAZ).

94-jähriger Erfinder des Li-Akkus entwickelt weiter. Mit seiner neuen Technologie könnten sich die Ladezeiten auch großer Akkus von Stunden auf Minuten reduzieren (Süddeutsche).

Uber trickste die Behörden per App aus. „Greyball“ nennt sich das Verfahren, nach dem staatliche Kontrolleure systematisch daran gehindert wurden, in Uber-Taxis zu steigen. Jetzt wird die Software selbst aus dem Verkehr gezogen (Zeit).

Facebook löscht übereifrig historische Fotos, weil sie nackte Menschen darstellen, andererseits halten sich Hasskommentare und neuerdings Werbung für Missbrauchsbilder von Kindern hartnäckig lange. Facebook scheitert immer wieder an der eigenen Ignoranz (Süddeutsche).

   

Zu guter Letzt …

Wie man mit heißer Luft Geld macht, hat mal wieder ein Startup vorgeführt. Cambridge Analytica hatte im November behauptet, durch seine Profiling-Technologie Trump zum Wahlsieg verholfen zu haben, und war damit in die Schlagzeilen gekommen. Vier Monate nach der Wahl steht fest, dass das Unternehmen weder eine nachweislich funktionierende Technologie noch Kunden hat. Dafür aber einen Gründer, der sich (ähnlich wie Donald Trump) gut in Szene zu setzen weiß (Zeit).

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