Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw19

 

Privatsphäre

Wem gehören meine Daten? Diese Frage war das dominierende Thema der Netzkonferenz re:publica dieses Jahr.

Privatsphäre ist eine Illusion und Datenvermeidung keine Option mehr”, sagt der ehemalige Chefwissenschaftler von Amazon, der Deutsche Andreas Weigend, im Interview mit der Zeit. In seinem neuen Buch fordert er stattdessen von den Konzernen Transparenz über die gespeicherten Daten und das Recht, diese Daten selbst zu managen.

Was Browser-Daten über uns verraten, schildert sehr anschaulich ein Artikel von Zarja Protner auf Netzpolitik.org. Es ist viel mehr, als häufig angenommen – inklusive der falschen Schlüsse, die man aus den Lücken dieser Daten ziehen könnte.

Das Internet der Dinge setzt eine zusätzliche Dimension drauf und schafft damit sogar eine neue Form der Spurensicherung.

Auch der Staat will viel mehr Daten haben und Innenminister de Maizière begründet das mit digitalem Pragmatismus – Terrorabwehr mache die Zusammenarbeit mit Ländern notwendig, die es nicht so genau mit dem Datenschutz nehmen (Süddeutsche). Also wird die Vorratsdatenspeicherung jetzt ausgeweitet.

Eine Alternative zu “Sign in with Facebook” wollen deutsche Unternehmen aus der Automobil- und Finanzbranche schaffen. Der Nutzer soll dabei selbst bestimmen können wer welche Daten bekommt (Spiegel).

        

Digitale Welt

Wie Mobbing auf Twitter funktioniert, schildert ein Artikel der Süddeutschen am Beispiel des Netzwerks “Sifftwitter”. Es führt systematisch digitale Mobbing-Attacken gegen Andersdenkende aus – mit üblen Konsequenzen für die Opfer.

Blockchain-Technologie stabilisiert deutsches Stromnetz. Im Rahmen eines Pilotprojekts soll der Strom aus Windanlagen im Norden und Solaranlagen im Süden im Übertragungsnetz ausgeglichen werden (Die Welt).

Den Krieg um die Adblocker im Browser analysiert ein Artikel in der Zeit. Wenn Google seinen Chrome-Browser mit einem Adblocker ausstattet, geht es nicht nur um die Dominanz im Werbegeschäft, sondern auch um freie Meinungsäußerung, Netzneutralität und Datenschutz.

Amazon Echo bekommt Bildschirm und Kamera. Der Onlinehändler hat mit dem Modell “Echo Show” seinem Heimassistenten die Möglichkeit gegeben, die Haustür oder andere Zimmer zu überwachen, Videotelefonate zu führen und Informationen anzuzeigen (Spiegel).

Künstliche Intelligenz ist rassistisch. Algorithmen werden überwiegend von Weißen programmiert. Wenn Computer die Schönheit von Frauen beurteilen sollen, passiert das auch nach dem Geschmack weißer Männer (Süddeutsche).

Wie wird man Datenspezialist? So sehr sie gesucht werden, richtige “Data Scientists” sind momentan eine seltene Spezies. 7 Tipps, wie man als Normalsterblicher trotzdem den Umgang mit Daten lernen kann, gibt Lars Milde in der Computerwoche.

   

Zu guter Letzt …

IT-Verband Bitkom bekommt Big Brother Award. Wenn es in der Vergangenheit um Datensouveränität oder Datensparsamkeit ging, vertrat der IT-Branchenverband eine eher deutsch-konservative Linie und empfahl möglichst wenig Daten zu teilen. Nun scheine sich innerhalb des Verbands die amerikanische Sicht der Dinge durchzusetzen, so die Laudatoren. Nämlich dass Datensparsamkeit die Entwicklung von Big Data und Künstlicher Intelligenz behindere. Und dank Bitkom habe sich diese Ansicht mittlerweile auch in die Politik eingeschlichen (Zeit).

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