Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw20 / 2017

 

Staatlich geförderte Unsicherheit

Wie sehr tragen Regierungen zur Cyber-Kriminalität bei? Das ist die Frage, die sich nach dem Angriff mit der Erpresser-Software WannaCry zwangsläufig stellt.

Die Fakten: WannaCry war eine von der NSA entwickelte Schadsoftware (FAZ), die letztes Wochenende viel Schaden anrichtete (Zeit) und den Kriminellen nicht einmal 70.000 Dollar Umsatz brachte.

Je mehr Staaten in Cyberspionage investieren, desto mehr befeuern sie den inzwischen riesigen grauen Markt für Sicherheitslücken, den NSA & Co. im Nachgang zu 9/11 und Patriot Act geschaffen haben (Süddeutsche).

Auch Deutschland ist auf ähnlichem Kurs. Der einstige Anspruch, „Verschlüsselungsstandort Nr.1“ zu werden, wurde begraben zu Gunsten eines „Aktionsplans gegen Verschlüsselung“ (Netzpolitik.org). Nun sollen durch ein neues Gesetz Online-Durchsuchungen drastisch ausgeweitet werden (Süddeutsche).

        

Digitale Welt

Die IT-Branche ist zweitgrößter Arbeitgeber der deutschen Industrie, mit knapp einer Million Beschäftigten und einen Jahresumsatz von 160,5 Milliarden Euro (Line of Business). Tendenz stark steigend, denn die IT wird zunehmend als Wettbewerbsfaktor anerkannt.

110 Millionen Euro Strafe für Facebook. Bei der Übernahme von WhatsApp hatte Facebook versprochen, die Telefonnummern der WhatsApp-Nutzer nicht zu selbst zu nutzen. Facebook hat doch gelogen, urteilten jetzt die EU-Wettbewerbshüter (FAZ).

Das MP3-Patent ist ausgelaufen. Doch entgegen einiger Meldungen, die behaupteten, MP3 sei tot, ist genau das Gegenteil der Fall. Durch das Ende des Patents dürfte MP3 noch mehr Verbreitung genießen (Zeit).

Weitergabe von Patientenakten an Google war illegal. Ein Londoner Krankenhaus hatte 1,6 Millionen personenbezogene Patientenakten an eine Google-Tochter weitergegeben – ohne Einverständnis der Betroffenen (Netzpolitik.org).

Geoblocking wird abgeschafft. Damit wird man als zahlender Abonnent Netflix und Spotify auch im Ausland streamen können. Das EU-Parlament hat die diese Woche die Voraussetzungen dafür geschaffen (FAZ).

Whistleblowerin Chelsea Manning ist frei. Vor ihrer Geschlechtsumwandlung hatte sie als US-Soldat Videos von Kriegsverbrechen der US-Armee an Wikileaks weitergegeben. Präsident Obama hatte sie begnadigt, jetzt stellte sie ein erstes Foto ins Netz (Zeit, Instagram).

Google Assistant kommt aufs iPhone und macht damit Siri Konkurrenz. Als App macht der Assistant über die Sprachsteuerung die Kalenderverwaltung und das Abrufen und Diktieren möglich und kommuniziert mit anderen Google-Apps wie YouTube (Zeit).

   

Zu guter Letzt …

Was Jugendliche auf ihren Smartphones wirklich tun, hat eine repräsentative Studie des Branchenverbands Bitkom untersucht (hier als PDF). Fast jedes zweite Kind im Alter zwischen sechs und sieben Jahren nutzt das Internet, zwei von drei Zehnjährigen hat ein Smartphone. Das Smartphone ersetzt für Jugendliche das Telefon, den PC und den Fernseher. WhatsApp und YouTube sind die beliebtesten Apps. Facebook kommt erst bei den 16- bis 18jährigen auf Platz 3, bei jüngeren liegt es abgeschlagen hinter Instagram und Snapchat auf Platz 5.

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