Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw26 / 2017

 

Googles Monopol 

Don’t be evil lautete Googles Erfolgsrezept, als es 1998 zu seinem Siegeszug ansetzte. Während Yahoo, Lycos & Co. die Platzierungen in ihren Ergebnislisten verkauften (evil), trennte Google Suchergebnisse und Anzeigen.

2,42 Milliarden Euro Strafe muss Google nun zahlen, weil es die eigenen Shopping-Ergebnisse gegenüber der Preisvergleiche der Konkurrenz in den Ergebnislisten bevorzugte (Süddeutsche). Und das ist nur der Anfang, zwei Verfahren sind noch offen.

Ein Urteil zum richtigen Zeitpunkt, kommentiert die Süddeutsche. Internet-Konzerne wie Facebook, Amazon oder Google dürfen nicht unwidersprochen der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik ihre Regeln aufzwingen.

        

Digitale Welt

Petya ist die kleine Schwester von WannaCry und erwischte in Deutschland unter anderem die Metro AG und Nivea-Hersteller Beiersdorf (FAZ). Petya nutzte dieselbe Lücke wie WannaCry, ist aber weniger auf Erpressung denn auf Zerstörung aus (Zeit).

Die Vorratsdatenspeicherung wird ausgesetzt. Nachdem Spacenet erfolgreich dagegen geklagt hatte und auch Telekom, Vodafone und O2 nicht zum 1. Juli starten wollen, sieht die Netzagentur von Strafen ab, bis die Sache geklärt ist (Golem). Den Providern ist die Speicherung zu teuer.

Die Störerhaftung wird nochmal beerdigt, diesmal hoffentlich endgültig. Union und SPD haben sich darauf verständigt, Betreiber öffentlicher WLANs nicht mehr für illegales Nutzerverhalten haften zu lassen. (Zeit).

In Stuttgart soll ein ‚Cyber Valley‘ entstehen. Bosch, Daimler, Porsche & Co. wollen im Neckartal Künstliche Intelligenz und Robotik zusammenbringen – mit Facebook als Kooperationspartner (FAZ).

Aus für anonyme SIM-Karten. Ab 1. Juli müssen Käufer von Prepaid-Karten beim Kauf und bei der Aktivierung einen Ausweis vorlegen (Süddeutsche).

Wie funktioniert Überwachungskapitalismus? Das Wiener Institut Cracked Labs hat untersucht, wie kommerzielle Anbieter Informationen über Verbraucher sammeln und was genau sie aus unseren Klicks, Likes, Einkäufen und Suchanfragen über uns ablesen können (Zusammenfassung und komplette Studie).

   

Zu guter Letzt …

Die perfekte Maschine gibt es bereits. Oder haben Sie schon mal von einem Geldautomaten zu viel oder zu wenig Geld bekommen? Die „einzige nützliche Innovation der Finanzbranche“ wird dieses Jahr 50 und wir verdanken sie einem verärgerten Bankkunden. Die ganze Geschichte ihrer Entstehung auf heise.de.

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