Russische Einmischung
Das volle Ausmaß der russischen Einmischung in den US-Wahlkampf ist erst diese Woche klar geworden, durch die Anhörung von Facebook, Twitter und Google im US-Kongress (Süddeutsche). Rund 3.000 Anzeigen und 80.000 Facebook-Posts sollten nicht etwa für Trump werben, sondern die Gesellschaft spalten (Zeit).
Social Media als ideale Propaganda-Plattform: Die russischen Anzeigen und Posts erreichten 146 Millionen Menschen – für nicht mal 150.000 Dollar (Zeit). Warum das US-Publikum so offen für die Beeinflussung über Social Media ist, beleuchtet ein lesenswerter Artikel im US-Magazin New Yorker.
Ihr Einfluss Russlands auf den Wahlausgang dürfte sich allerdings in Grenzen halten.Immerhin gaben Clinton und Trump zusammen insgesamt 81 Millionen allein für Facebook-Anzeigen aus (TechCrunch).
Digitale Welt
Der europäische Daten-Schutzschild hat Löcher. Privacy Shield, der Nachfolger des vom EuGH gekippten Safe Harbor-Abkommens, soll die Daten europäischer Staatsbürger vor US-Geheimdiensten schützen, doch Zweifel daran sind mehr als berechtigt (Spiegel, silicon.de).
eGovernment lässt in Deutschland zu wünschen übrig, finden die Autoren der Studie eGovernment Monitor. Fortschritte gibt es kaum, die Nutzung der digitalen Verwaltung in Deutschland sich verschlechtert, die Bürger sind unzufrieden.
Wikipedia muss renoviert werden. Schon länger kämpft die Online-Enzyklopädie mit Autorenschwund und starren Strukturen. Ein erster Plan wurde jetzt von der Wikimedia Foundation vorgestellt (Netzpolitik.org).
Populäre iPhone-Apps gefährden ihre Nutzer, hat ein Hamburger IT-Spezialist herausgefunden. 111 der 200 beliebtesten Apps umgehen Apples Richtlinien – mit Wissen von Apple (Zeit).
Wie drei Tech-Konzerne das Web dominieren und dadurch seine Existenz gefährden, erklärt der Software-Entwickler André Staltz in einem lesenswerten Artikel mit dem Titel The Web began dying in 2014, here’s how (Zusammenfassung auf Netzpolitik.org).
WhatsApp hat jetzt eine Löschfunktion. Nachrichten lassen sich in den ersten sieben Minuten nach ihrem Abschicken zurückziehen, inklusive Bildern oder Videos (Süddeutsche).
Zu guter Letzt …
Donald Trump ohne Twitter – für (leider nur) 11 Minuten war das gestern Abend tatsächlich der Fall. Ein scheidender Twitter-Angestellter hat an seinem letzten Arbeitstag den privaten Account des US-Präsidenten (41,7 Millionen Follower) offline gestellt. Ein Twitter-User kommentierte: „We can be heroes, just for one day“ (Zeit).