Netzsperren
Um die Freiheit im Internet steht es nicht gut. Neue Berichte der Unesco (PDF in Englisch) und des Freedom House zeigen, dass der Zugang zum Internet, Meinungs- und Pressefreiheit immer schlechter werden. Nur noch 23 Prozent aller Internet-Nutzer leben in Ländern mit freiem Zugang (Netzpolitik.org).
Das Internet ist aus drei Seiten in Gefahr:
- Legale Netzsperren: Das EU-Parlament hat jetzt Verbraucherschützern das Recht erteilt, Netzsperren zu verhängen – ein erster Schritt zum Aufbau einer Zensur-Infrastruktur (Netzpolitik.org).
- Kommerz-orientierte Politik: Die Netzneutralität ist in der EU bereits verwässert und schafft Raum für fragwürdige Geschäftsmodelle (Süddeutsche), in den USA will sie Donald Trump im Dezember ganz abschaffen (Reuters, Zeit).
- Goldene Käfige und Filterblasen. Konzerne wie Facebook und Google bestimmen immer mehr, wie wir informiert werden (Netzpolitik).
Digitale Welt
Der neue Firefox ist jetzt richtig schnell. Mit dem ‚Quantum‚-Update schließt Firefox zu Google Chrome auf, bietet viel Privatsphäre und verspricht bald noch mehr Verbesserungen (Zeit, Süddeutsche, heise.de).
Killer-Roboter sollen verboten werden. In Genf verhandeln Regierungsvertreter und Rüstungsexperten um die Zukunft von „tödlichen autonomen Waffensystemen“, die durch Künstliche Intelligenz gesteuert werden (Süddeutsche).
Digitale Technologien können CO2-Emissionen halbieren und damit Deutschland helfen, seine Klimaziele bis 2030 doch noch zu erreichen, glaubt der IT-Branchenverband Bitkom.
YouTube wird immer mehr unterwandert. Betrüger schaffen es immer wieder, ihre Videos auf die ‚Trending‘-Liste zu bringen (Spiegel), auf YouTube Kids tauchen immer wieder unangemessene und sogar gefährliche Inhalte auf (Zeit).
Die erste Kirche der Künstlichen Intelligenz heißt Way of the Future und wurde von Googles ehemaligem Entwicklungschef für autonome Fahrzeuge gegründet. Sie will „einen friedlichen und respektvollen Übergang der Führung dieses Planeten von den Menschen zu den Menschen+Maschinen schaffen“ (Wired, englisch).
Zu guter Letzt …
Vernetzte Dildos sind manchmal zu neugierig, mussten die Kunden des Sexspielzeug-Herstellers Lovense neulich feststellen. Mehrere Nutzer der über eine App gesteuerten Spielzeuge entdeckten nach ihrem Spiel eine Audioaufnahme von sich auf ihrem Handy. Laut Hersteller handelte es sich nur um einen „kleinen Bug“ (Zeit).