Daten-Deals
Was lässt sich mit Gesichtsdaten verdienen? Offenbar so viel, dass die australische Regierung jetzt darüber nachdenkt, die Identität eingescannter Gesichter über ihre Passfoto-Datenbank zu verifizieren. Bisher hat sich die Verifizierung aller anderen persönlichen Daten als lukratives Geschäft für sie erwiesen (Zeit).
Bayer ließ Gesichter von Apothekenkunden scannen, um ihnen die zu ihrem Geschlecht und Alter passende Werbung an der Kasse anzuzeigen (Spiegel). Nach Protesten wurde das österreichische Pilotprojekt abgebrochen.
Einen Daten-Deal der besonderen Art macht gerade die chinesische Regierung mit ihren Bürgern. Über ein Punktesystem sollen Chinesen, die gesund leben, mit günstigen Krediten und Krankenversicherungen belohnt werden. Wer zu viel Zeit mit Computerspielen verbringt oder Pornos schaut, bekommt Punktabzüge (Zeit).
Digitale Welt
Steuergeschenke für Amazon: Während in Europa die Steuerschlupflöcher langsam geschlossen werden, wird Amazon in den USA das Steuergeld hinterhergeworfen. Bei der Ausschreibung für eine neue Konzernzentrale überbieten sich US-Metropolen bis zur Lächerlichkeit mit Steuergeschenken – auf Kosten ihrer Bürger (Welt).
Extrem einfach zu hacken war bis vorgestern Apples aktuelles MacOS. Das Einloggen als Root-Nutzer war ohne Passwort möglich. Inzwischen gibt’s ein Sicherheitsupdate (Süddeutsche).
None of your Business: Der österreichische Facebook-Schreck Max Schrems hat eine Organisation gegründet, die systematisch Konzerne verklagen will, wenn diese gegen Datenschutzgesetze verstoßen. Das dafür nötige Geld will noyb.eu über Spenden eintreiben (Zeit).
Wie Startups vom Bitcoin-Hype profitieren, schildert ein Artikel in der Süddeutschen. Statt Businesspläne zu schreiben, erfinden sie einfach neue Digitalwährungen und locken Zocker auf ihre „Initial Coin Offerings“.
Einen Orwellschen Albtraum nennen die Grünen Pläne von Innenminister de Maizière, das Ausspionieren von Wohnungen, Autos und Heimgeräten zu erleichtern (Spiegel). Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland soll der Lauschangriff durch den „Einsatz technischer Mittel gegen Einzelne“ drastisch erweitert werden.
Zu guter Letzt …
Gelbe Fahrräder werden zum Hassobjekt. Die Mieträder des asiatischen Verleihers O-Bike stehen weltweit in großen Mengen in immer mehr Städten herum und ziehen den teilweise heftigen Zorn ihrer Bewohner an. Der vom Bayerischen Rundfunk aufgedeckte Datenskandal, nach dem Nutzerdaten von O-Bike frei verfügbar im Netz zu finden waren, hat auch hierzulande sein Übrigens getan. Auf Instagram überbieten sich die Nutzer jetzt mit kreativen Zerstörungsfotos (SZ-Magazin).