Bitcoin-Wahn
Bitcoin ist von Spekulanten entdeckt worden und scheint derzeit das Lieblingsspielzeug von Glücksrittern und Hackern zu sein. Der Kurs der digitalen Währung ist seit Anfang des Jahres um Faktor 15 gestiegen. Die aktuellen Schwankungen lassen aber vermuten, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht (Manager Magazin).
Diese Art Hysterie hat man zuletzt während der Dotcom-Blase erlebt:
- Immer mehr Startups versuchen sich an neuen digitalen Währungen, mit teilweise dubiosen Methoden (Süddeutsche).
- Zum Schürfen neuer Bitcoins wird so viel Strom gebraucht, dass die globale Energiewende in Gefahr ist (Spiegel).
- Sogar Tesla-Autos werden werden fürs Schürfen von Bitcoins missbraucht (t3n.de).
- In der Schweiz gibt es neuerdings einen bombensicheren Bitcoin-Bunker (Quartz, t3n.de).
Wie geht es weiter? IT-Professor Roman Beck in der Süddeutschen und Sascha Lobo im Spiegel helfen, den Bitcoin-Wahn einzuordnen.
Digitale Welt
Innenminister dementiert digitalen Lauschangriff – ein bisschen. Das Dementi lässt noch viele Fragen offen und Netzpolitik.org-Gründer Markus Beckedahl erklärt im Interview mit der Süddeutschen, warum das Thema Hintertüren in technischen Geräten und Autos so riskant ist.
Algorithmen sollten dringend kontrolliert werden, fordern immer mehr Experten. Algorithmen können diskriminieren und entscheiden künftig oft über Leben und Tod – doch nach welchen Kriterien genau? Mit AlgorithmWatch nimmt die Bewegung Gestalt an (Zeit).
Einige Tastatur-Apps sind verkappte Keylogger. Die App „Ai.Type“ beispielsweise ist auf über 30 Millionen Geräten im Einsatz und hat inzwischen 577 GB an Daten gesammelt. Sie ist nicht die erste, der Ausspähen vorgeworfen wird (Spiegel).
Google und Amazon streiten sich auf dem Rücken der Verbraucher. Amazon hat vor einiger Zeit alle Google-Produkte aus seinem Sortiment verbannt, ab Januar soll YouTube nicht mehr auf Amazon-Produkten wie FireTV verfügbar sein (Zeit).
YouTube soll sauberer werden, verspricht Google. Das Unternehmen habe Algorithmen für das Herausfiltern von Gewaltvideos entwickelt, die die Arbeit von 180.000 Prüfern leisten können. Das Prüfpersonal soll dennoch auf 10.000 aufgestockt werden (Zeit).
Mercedes ersetzt Betriebsanleitung durch Chatbot. Während die ersten Gehversuche deutscher Firmen mit Chatbots auf Facebook eher peinlich wirken (Zeit), bringt Mercedes eine Smartphone-App, die auf natürliche Sprache reagiert und Augmented Reality nutzt, um Orientierung in einem Mercedes-Cockpit zu geben (IBM-Blog).
Zu guter Letzt …
Das erste smarte Kondom kommt im Januar auf dem Markt. Hersteller ist die britische Firma British Condoms und i.Con analysiert so ziemlich alles, was Männer über ihre Leistungen im Bett wissen wollen – buchstäblich, denn die Betonung liegt auf „Leistung“: Anzahl der Stöße, Ausdauer, Kalorienverbrauch, etc.. Spätere Updates sollen sogar helfen, Geschlechtskrankheiten zu erkennen (Chip).