Facebook: Ein Datenfass ohne Boden
Je mehr in Facebooks Daten gestochert wird, desto diffuser wird es. Erst waren es 50 Millionen persönliche Datensätze, die an Cambridge Analytica weitergegeben wurden, dann 87 Millionen, und jetzt weiß es nicht einmal Facebook so genau (Zeit).
Cambridge Analytica war kein Einzelfall. Facebook ermöglichte den Entwicklern von Apps über Jahre Zugriff auf Nutzerprofile. Das hat Facebook nun geändert, doch weder das Geschäftsmodell noch die Haltung von Facebook wird intern in Frage gestellt. Damit sollten Facebook-Nutzer abfinden.
Welche Konsequenzen sind zu ziehen? Nur Europa kann das Silicon Valley zähmen, glaubt der Experte Evgeny Morozov (Süddeutsche). Ex-Justizminister Gerhart Baum ruft zum Widerstand auf, seine aktuelle Kollegin Barley leitet erste Schritte ein.
Digitale Welt
Auch die Deutsche Post ist ein Datenhändler. CDU und FDP nutzten Datenanalysen der Firma Post Direkt, um gezielt Wahlwerbung zu versenden (Süddeutsche). Die Daten, die die Post verkauft hat, sind im Vergleich zu Facebook allerdings harmlos (Zeit).
Frankreich ist nicht ganz so planlos wie Deutschland, wenn es um digitale Entwicklung geht. Während wir hier über die Gründe für die schleppende Breitbandversorgung grübeln (WiWo), artikuliert Macron seine Strategie für Künstliche Intelligenz (Spiegel).
Systematische Abmahnungen gegen Internet-Shops bringen kleinere Firmen in Existenznöte. Rechtsanwälte und Abmahnvereine haben daraus ein lukratives Geschäft gemacht (Süddeutsche).
Apple verlässt ab 2020 die Intel-Welt. Laut einem Bericht von Bloomberg will Apple ab 2020 auch in Macs nur noch eigene, ARM-basierte Prozessoren verbauen (Spiegel). Der letzte Prozessor-Umstieg, von Motorola auf Intel im Jahr 2005, hatte Apple alles andere als geschadet.
Deep Learning wird erschwinglich. Die neuen Komplettsysteme der DGX-Serie von Nvidia bringen 15 Server-Racks in ein kompaktes Gehäuse zusammen, leisten bis zu 2 Petaflops und integrieren einen umfassenden Software-Stack für Deep Learning (heise.de).
Zu guter Letzt …
Wird Ihr Job wegdigitalisiert? Die Zukunft von fast jeder Tätigkeit hängt von der Entwicklung in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und Robotisierung ab. Ein einfacher Fragebogen gibt Orientierung darüber, wie diese drei Faktoren einzelne Tätigkeiten beeinflussen (Business User).