Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw18 / 2018

 

Schöne neue Netzwelt

Wer kontrolliert das Internet? Diese Frage steht im Mittelpunkt der diesjährigen Netzkonferenz re:publica, die sich mit „POP – Power of People“ ein ausgesprochen optimistisches Motto gegeben hat. Vorträge und Fakten vermitteln bislang allerdings ein gegensätzliches Bild. 

Algorithmen erschaffen eine neue Art von Bürokratie – und wir sind alle freiwillig ein Teil davon, betonte die Autorin Danah Boyd in ihrem Eröffnungsvortrag. Die Tatsache, dass diese Algorithmen in der Hand von Firmen wie Google oder Amazon sind, die sich offen für Zensurmaßnahmen zeigen, beruhigt auch nicht unbedingt.

Immerhin gibt es Widerstand, nicht nur seitens der eher machtlosen Nutzer. Der Bundestag überlegt, digitale Plattformen zur Öffnung zu verpflichten und das EU-Parlament will gegen das „Blockieren, Filtern, Stören und Schließen digitaler Räume“ vorgehen (Netzpolitik).  

 

Digitale Welt

Ein Hacker-Angriff auf zwei deutsche Stromversorger wurde letzten Sommer vereitelt, fand die Süddeutsche heraus. Bis dahin sei es den Angreifern immerhin gelungen, sich im Netzwerk auszubreiten. Es sollen dieselben Hacker gewesen sein, die ein halbes Jahr zuvor Kiew den Strom abdrehten.

Über acht neue Lücken in Intel-Prozessoren berichtet das c’t Magazin. Vier davon schätzen Forscher als viel gefährlicher ein als Spectre und Meltdown, die Anfang des Jahres aufwändig gepatcht werden mussten. Die Lücken ließen sich noch stärker für Angriffe ausnutzen und bedrohten vor allem Cloud-Hoster. 

Twitter-Nutzer sollten ihre Passwörter ändern. Ein jetzt in der Software entdeckter Fehler habe dazu geführt, dass Passwörter unverschlüsselt in einem internen Verzeichnis gespeichert worden sind, sagte das Unternehmen. Es seien aber keine Daten abhanden gekommen (Zeit). 

Facebook will seine Nutzer verkuppeln, kündigte das Netzwerk auf seiner Entwicklerkonferenz an (Spiegel). Eine App, die genau das tun sollte, war übrigens Mark Zuckerbergs erstes Projekt, als er noch in Harvard studierte.

Cambridge Analytica meldet Insolvenz an – und will damit weiteren Ermittlungen zuvorkommen, vermuten viele Politiker in London. Facebook-Propaganda war schließlich nur ein kleiner Teil des Geschäftsmodells, das kaum eine illegale Aktivität zur Wahlmanipulation ausließ (Zeit).

 

Zu guter Letzt …

Zum Teil gründlich danebengegangen ist das Drohnenspektakel zum 1. Mai in der chinesischen Stadt Xian. Zwar gelang dem chinesischen Hersteller Ehang der Weltrekord, 1.374 Drohnen gleichzeitig in verschiedenen Formationen fliegen zu lassen, allerdings nur auf der Generalprobe zwei Tage zuvor. Während der eigentlichen Vorstellung am Maifeiertag sorgten Handy-Interferenzen dafür, dass viele Drohnen aus der Reihe tanzten und teilweise sehr unsanft landeten (Quartz).

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