Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw29 / 2018

 

Ein Masterplan für KI

Die Eckpunkte einer Strategie für Künstliche Intelligenz hat die Bundesregierung diese Woche vorgestellt (PDF). Die wesentlichen Punkte: Ausbildung fördern, die eigenen Experten im Land halten und ausländische anlocken, die Datenverfügbarkeit sicherstellen (Spiegel).

Eine Strategie ist das noch nicht, eher eine Absichtserklärung. Viele wichtigen Details fehlen, vieles ist widersprüchlich. Der eigentliche Masterplan soll im Dezember zusammen mit konkreten Zahlen nachkommen. 

Deutschland ist etwas spät dran. Die USA haben einen solchen Plan 2016 formuliert, China investiert massiv und hat sich als Ziel gesetzt, bis 2025 die USA einzuholen – und KI ist längst in unserem Leben angekommen. 

 

Digitales Leben

Google muss Rekordstrafe zahlen. 4,3 Milliarden Euro verlangt die EU-Kommission, weil Google die Hersteller von Android-Smartphones dazu gezwungen haben soll, seine Apps darauf zu installieren. Die Strafe entspricht etwa die Hälfte des Gewinns, den Google im letzten Quartal erwirtschaftet hat. 

Wie Telekom und Vodafone die Netzneutralität untergraben, schildert Netzpolitik.org. Einige ihrer Angebote, die bestimmte Streaming-Dienste bevorzugt behandeln, verstoßen gegen Gesetze. Doch die Konzerne ziehen Gerichtsverfahren in die Länge und verdienen erst mal weiter.

Microsoft-Präsident warnt vor Gesichtserkennung. In In einem Blog-Beitrag ruft Brad Smitz den US-Kongress dazu auf, den Einsatz von Gesichtserkennung zu regulieren (FAZ). In Deutschland läuft derweil eine Klage gegen den automatischen Zugriff der Polizei auf Biometriedaten.

Für den Facebook-Chef sind Holocaust-Leugner kein Problem. Die Meinungsfreiheit sei viel wichtiger und die Leute, die den Holocaust leugnen, wüssten es meist einfach nicht besser – sagt Mark Zuckerberg, selbst Jude. 

Fuchsia soll Android bald ablösen. Google bezeichnete das mobile Betriebssystem bisher als Experiment, doch der Finanzdienst Bloomberg will inzwischen mit Menschen aus dem Google-Umfeld gesprochen haben, die mehr darüber wissen (Zeit). 

 

Zu guter Letzt …

Eine Filterblase für ihren Parteivorsitzenden hat die britische Labour Party während des letzten Wahlkampfs in Facebook aufgebaut. Die Funktionäre der Parteizentrale wollten Jeremy Corbyn glauben lassen, dass sie das Geld für Facebook-Anzeigen tatsächlich so ausgeben, wie der Vorsitzende es wollte. In Wirklichkeit sahen die gewünschten Anzeigen nur Corbyn und sein Umfeld, der Rest der Wählerschaft hingegen bekam Botschaften mit anderen Inhalten zu sehen (Netzpolitik).  

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