Digitale Bürgerrechte
Staatstrojaner, Upload-Filter, neue Polizeigesetze: Bürgerrechtler befürchten unrechtmäßige Überwachung und eine drastische Einschränkung der Meinungsfreiheit. Diese Woche ist eine Verfassungsklage gegen den Staatstrojaner eingereicht worden.
Was es mit den neuen Polizeigesetzen auf sich hat, untersuchen derweil die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags und die Neue Richtervereinigung. Andere Stellungnahmen kommen zum Ergebnis, dass sie die Grundrechte massiv einschränken.
Das Vertrauen an den Staat schwindet andererseits, wenn letzterer sich wenig auskunftsfreudig zeigt, wie es nun beim Datenaustausch mit den USA der Fall ist und zuvor mit Informationen über den Einsatz des Staatstrojaners.
Digitales Leben
Den Handel mit biometrischen Daten im Darknet durchleuchtet die ARD-Dokumentation Pässe für Kriminelle (in der Mediathek, hier ein Vorbericht). Ein Reisedokument „mit freier Wahl der biometrischen Merkmale“ wird dort für 3.000 Euro angeboten. Die Daten dazu kommen häufig aus staatlichen Datenbanken.
Cyberkrieg ist teuer und bringt nichts, sagt die Stiftung Wissenschaft und Politik. Zumindest trifft das zu, wenn Deutschland nach einer Attacke zurückhacken will. Entsprechende Pläne der Bundesregierung betrachtet die Stiftung deshalb als Risiko.
Online-Händler spielen mit den Preisen wie Tankstellen. Die Preise ändern sich bei manchen Händlern fast stündlich, fand eine Studie der Verbraucherzentrale Brandenburg. 30 Prozent der Preise wurden teils mehr als verdoppelt.
Neue Router-Generation soll das Smart Home absichern. BitDefender und F-Secure haben erste Geräte auf den Markt gebracht, die auch Webcams, intelligente Thermostaten und andere Hausgeräte absichern (WiWo), Avira hat eine Antivirus-Software für Router.
Ein einheitliches Ladekabel für Smartphones versucht mal wieder die EU-Kommission zu etablieren. 50.000 Tonnen Elektromüll werden in Europa jedes Jahr durch weggeworfene Ladekabel produziert. Die Hersteller wollen diesmal mitspielen.
Zu guter Letzt …
Software-Fehler bringt Hausbesitzer um ihr Eigentum. Fünf Jahre lang blieb ein Fehler in der Software der US-Bank Wells Fargo unentdeckt. Wenn Kunden versuchten, ihre Hauskredite anzupassen, wurden immer wieder falsche Beträge und Gebühren berechnet. Etwa 400 Kunden verloren ihr Haus durch Zwangsvollstreckungen – und die Bank hat noch einiges mehr auf dem Kerbholz.