Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw34 / 2018

 

Der Staatstrojaner vor Gericht

Eine Verfassungsklage gegen den Staatstrojaner hat die FDP diese Woche eingereicht. Der Einsatz der Späh-Software bringe Deutschland „an die Grenzen eines Überwachungsstaates“ und überschreite damit bewusst die Grenzen der Rechtsprechung. Die Entwicklung des Trojaners wird derweil forciert. Der Chef der Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) bekräftigte im Interview mit dem Behörden-Spiegel seine Absicht, Software-Lücken künftig selbst zu suchen und Informationen über Schwachstellen zu kaufen.  Eine Bilanz über den Einsatz digitaler Fahndungsmethoden lieferte bereits das Innenministerium auf Anfrage des Handelsblatts. Fazit: Die digitale Überwachung hat unter der neuen Regierung deutlich zugenommen.  

Digitales Leben

Angela Merkel bestellt einen Digitalrat. Das zehnköpfige Expertengremium soll die Bundesregierung bei Themen wie Zukunft der Arbeitswelt oder Umgang mit Daten beraten und auch „unbequeme Fragen stellen“. Über seine Zusammensetzung gibt es einiges zu kritisieren.  Facebook nimmt Hunderte Seiten vom Netz. Die gesperrten Seiten sollten die kommenden Wahlen in den USA beeinflussen und iranische politische Interessen streuen, „inklusive antisaudiarabischer, antiisraelischer und propalästinensischer Themen“. Instagram, Twitter und YouTube zogen nach.  Erneut Hackerangriffe auf Regierungen. Die Hacker, die vermutlich in das Datennetz des Bundes letztes Jahr eingebrochen waren, haben wohl auch andere europäische Länder erfolgreich attackiert. In den USA wurden konservative Lobbygruppen angegriffen.  Das Internet der Dinge ist langsam und fehlerbehaftet. Laut einer internationalen Studie klagen zwei von drei Nutzern von intelligenten Zählern, Autoschlössern, Thermostaten, Kühlschränken und virtuellen Assistenten über Performance-Probleme und befürchten Fehler.  Hart im Nehmen und fast so dick wie ein Ziegelstein ist das ‚Explorer‚-Smartphone von Land Rover. Spiegel-Redakteur Matthias Kremp nahm es mit in den Camping-Urlaub in Nordschweden und war angetan von seiner Robustheit, eher weniger von seiner Performance.   

Zu guter Letzt …

Ein Trojanisches Pferd in Form eines VPN-Clients scheint die Smartphone-App von Onavo zu sein. Die App gehört der gleichnamigen Facebook-Tochter und teilt Nutzerdaten mit – natürlich –  Facebook. Auf Druck von Apple musste jetzt Facebook die App vom iTunes App Store nehmen. Google lässt sich damit noch etwas Zeit. 

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