Der Staatstrojaner vor Gericht
Eine Verfassungsklage gegen den Staatstrojaner hat die FDP
diese Woche eingereicht. Der Einsatz der Späh-Software bringe Deutschland „an die Grenzen eines Überwachungsstaates“ und überschreite damit bewusst die Grenzen der Rechtsprechung.
Die Entwicklung des Trojaners wird derweil forciert. Der Chef der Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) bekräftigte im
Interview mit dem Behörden-Spiegel seine Absicht, Software-Lücken künftig selbst zu suchen und Informationen über Schwachstellen zu kaufen.
Eine Bilanz über den Einsatz digitaler Fahndungsmethoden lieferte bereits das Innenministerium auf
Anfrage des Handelsblatts. Fazit: Die digitale Überwachung hat unter der neuen Regierung deutlich zugenommen.
Digitales Leben
Angela Merkel bestellt einen Digitalrat. Das
zehnköpfige Expertengremium soll die Bundesregierung bei Themen wie Zukunft der Arbeitswelt oder Umgang mit Daten beraten und auch „unbequeme Fragen stellen“. Über seine Zusammensetzung gibt es
einiges zu kritisieren.
Facebook nimmt Hunderte Seiten vom Netz. Die
gesperrten Seiten sollten die kommenden Wahlen in den USA beeinflussen und iranische politische Interessen streuen, „inklusive antisaudiarabischer, antiisraelischer und propalästinensischer Themen“. Instagram, Twitter und YouTube
zogen nach.
Erneut Hackerangriffe auf Regierungen. Die Hacker, die vermutlich in das Datennetz des Bundes letztes Jahr eingebrochen waren, haben wohl auch andere europäische Länder
erfolgreich attackiert. In den USA wurden
konservative Lobbygruppen angegriffen.
Das Internet der Dinge ist langsam und fehlerbehaftet. Laut einer
internationalen Studie klagen zwei von drei Nutzern von intelligenten Zählern, Autoschlössern, Thermostaten, Kühlschränken und virtuellen Assistenten über Performance-Probleme und befürchten Fehler.
Hart im Nehmen und fast so dick wie ein Ziegelstein ist das ‚
Explorer‚-Smartphone von Land Rover. Spiegel-Redakteur Matthias Kremp nahm es mit in den Camping-Urlaub in Nordschweden und war angetan von seiner Robustheit, eher weniger von seiner Performance.
Zu guter Letzt …
Ein Trojanisches Pferd in Form eines VPN-Clients scheint die Smartphone-App von
Onavo zu sein. Die App gehört der gleichnamigen Facebook-Tochter und
teilt Nutzerdaten mit – natürlich –
Facebook. Auf Druck von Apple musste jetzt Facebook die App vom iTunes App Store nehmen. Google lässt sich damit noch etwas Zeit.