Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw06 / 2019

 

Schranken für Facebook

Facebook darf nicht mehr nach Belieben Daten sammeln, urteilte das Bundeskartellamt. Der Konzern habe eine marktbeherrschende Stellung im Bereich soziale Netze und missbrauche sie auch auf verschiedene Weisen, z.B. durch Tracking oder der Zusammenführung von Nutzerdaten verschiedener Plattformen. 

Eine gute Entscheidung, die aber zu kurz greift, ist der Tenor der Kommentare darauf. Zum einen weil die Datenzusammenführung nicht untersagt wurde, sondern ihr der Nutzer jetzt nur explizit zustimmen muss; zum anderen weil was für Facebook gilt, auch für Google gelten sollte. 

Immerhin ein erster Schritt, um die ungezügelte Datensammelwut von Facebook & Co. etwas einzudämmen und sie an ihre Versprechen über mehr Kontrolle seitens der Nutzer zu erinnern – bevor die Auswüchse nicht noch krasser werden.

 

Digitales Leben

Huawei soll beim Aufbau des 5G-Netzes mitmachen dürfen, wenn es nach dem Willen der Bundesregierung und der Netzbetreiber gehen soll. Ein Ausschluss von Huawei würde den 5G-Ausbau verteuern und verzögern, die deutsche Wirtschaft befürchtet zudem chinesische Gegenmaßnahmen. Die Regierung will sich aber gegen Spionage absichern.

Das Scannen von Kfz-Kennzeichen ist verfassungswidrig, urteilte das Bundesverfassungsgericht, zumindest wenn es ohne konkreten Anlass passiert. Die Erfassung von Nummernschildern in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg, um diese mit Fahndungslisten abzugleichen, ist damit vorerst gestoppt.

Banken und Geheimdienste wollen Hintertüren in die Verschlüsselung nach TLS 1.3 einbauen. Der neue Standard soll mit „Enterprise TLS“ (eTLS) einen Nachschlüssel bekommen, mit dem sich Daten innerhalb von Firmennetzen entschlüsseln ließen. 

Die Upload-Filter sind noch nicht ganz tot. Nachdem die Verhandlungen zur neuen EU-Urheberrechtsreform gescheitert waren, sollte ein Kompromiss die Reform doch noch möglich machen. Doch inzwischen wollen die Verlage selbst von der Reform nichts mehr wissen. 

Saftige Steuernachzahlung für Apple. In Frankreich ist eine halbe Milliarde Euro fällig, nachdem Apple letztes Jahr bereits 200 Millionen nachgezahlt hatte. Der Hersteller ist „stolz auf seinen Beitrag zur französischen Wirtschaft“.

 

Zu guter Letzt …

Liebeskummer? Reden Sie mit Ihrem Chatbot. Im Gegensatz zu so manchen vielbeschäftigten Freunden hat Ibindo immer Zeit für Sie, auch wenn er momentan nur über den Facebook Messenger kommunizieren kann. Und er kennt sein Geschäft ziemlich gut. Seine Erschafferin ist selbst Therapeutin mit Spezialgebiet – genau – Liebeskummer. 

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