re;publica
Die Macht der Internet-Konzerne stand im Mittelpunkt der diesjährigen Netzkonferenz re;publica. Auch wenn das offizielle Motto (tl;dr für „too long; didn’t read“) oberflächlich nichts damit zu tun hat: Es sind genau diese Konzerne, deren Plattformen ihrer Nutzer zur Oberflächlichkeit erziehen – mit gravierenden Nebenwirkungen.
Die Geschäftsmodelle von Twitter, Facebook & Co. sind auf Nutzer-Manipulation ausgelegt und werden auch zur Manipulation von Wahlen und öffentlicher Meinung genutzt. Die Maßnahmen der Konzerne, den Schaden zu begrenzen, können kaum gelingen, denn der Fehler liegt im System, wie immer wieder offensichtlich wird.
Es wird Zeit, Facebook zu zerschlagen, fordern inzwischen nicht nur immer mehr US-Politiker, sondern seit dieser Woche auch einer seiner Gründer.
Digitales Leben
Die DSGVO hat eine Zeitenwende eigeläutet, sagte der neue Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber bei der Vorstellung seines ersten Jahresberichts. Es zeichne sich bereits ab, dass sich die DSGVO weit über Europa hinaus zu einem Standard entwickle.
Gesundheitsbedenken über 5G. Auch wenn eine unmittelbare Krebsgefahr bisher nicht nachgewiesen wurde, steigt die Skepsis: In der Schweiz haben gibt es in zwei Kantonen ein 5G-Moratorium, die Stadt Brüssel will ein 5G-Pilotprojekt nicht genehmigen, Bürger und Wissenschaftler warnen. Was ist dran?
Sind Polizeidaten in der Amazon Cloud gut aufgehoben? Der Datenschutzbeauftragte des Bundes und einige Politiker haben Bedenken geäußert, doch es mangelt an Alternativen. Die Bundescloud erfüllt die technischen Voraussetzungen einfach noch nicht.
Der Google Assistant soll keine Internet-Verbindung mehr brauchen und Microsoft will die Arbeitsprozesse der Zukunft radikal umkrempeln. Neues aus den Entwicklerkonferenzen von Google und Microsoft.
Uber will an die Börse, aber seine Fahrer streiken. Die Fahrer protestieren gegen ein System automatisierter Dauerüberwachung und Manipulation, das nun eine kanadische Forscherin im Detail exponiert. In Berlin versucht sich Uber derweil als Fahrradverleiher.
Zu guter Letzt…
Jeff Bezos will auf den Mond – um zu bleiben. Natürlich nicht persönlich, auch wenn viele seiner Lagerarbeiter ihm das gerne wünschen würden. Vielmehr stellte der Amazon-Chef die Pläne seines Raumfahrtunternehmens Blue Origin vor, nach welchen große Teile der Industrie auf den Mond ausgelagert werden sollen, weil dort die Bedingungen besser seien.