Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda kw30 / 2019

 

Too big to break up?

Die Macht der Internet-Konzerne will sich das US-Justizministerium unter die Lupe nehmen und herausfinden, ob Google, Amazon und Facebook ihre Marktstellung missbrauchen. Die Rufe nach einer Zerschlagung werden immer lauter und auch der US-Finanzminister glaubt:  Amazon hat den Einzelhandel zerstört.

Geldstrafen scheinen nicht mehr zu beeindrucken. Die Strafe von 5 Milliarden Dollar, zu der Facebook wegen Cambridge Analytica verdonnert wurde, tut zwar weh, erlaubt aber dem Konzern, genauso weiterzumachen wie bisher. 

Die Angst vor Wahlmanipulation wird unterdessen immer größer, nachdem ein Google-Mitarbeiter Zweifel an der politischen Neutralität der Suchmaschine geäußert hat (Englisch). 

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Tulsi Gabbard hat Google verklagt, weil ihre Google-Werbung ohne Begründung suspendiert wurde (Artikel auf heise.de), obwohl sie zu diesem Zeitpunkt die meistgesuchte Kandidatin auf Google und Twitter war.

 

Digitales Leben

Deutschland will eine europäische Cloud aufbauen. Das Innen- und das Wirtschaftsministerium arbeiten an einem Plan, der Europas digitale Souveränität gewährleisten soll. US-Konzerne sind verpflichtet, ihren Sicherheitsbehörden Zugriff auf ihre Rechenzentren zu geben. 

Videoüberwachung und Gesichtserkennung sollen in Europa im großen Stil ausgebaut werden. Die Polizei arbeitet jetzt an einem europaweiten Zugriff der Behörden auf Gesichtsfotos. Datenschützer wollen derweil rechtliche Leitplanken für Videoüberwachung aufstellen. 

Apple kauft Smartphone-Sparte von Intel, Der Geschäftsbereich beschäftigt 4.000 Mitarbeiter, davon 1.200 in München. Es handelt sich um eine ehemalige Sparte von Infineon, die 2011 von Intel übernommen wurde. 

„Anonymisierte Daten“ sind ein Märchen. Laut einer Studie der Zeitschrift Nature konnten Wissenschaftler 99,98 Prozent der US-Amerikaner identifizieren, aus nur 15 demografischen Merkmalen. 

Amazon verliert Markenrechtsstreit gegen Ortlieb. Amazon darf nicht mehr den Namen des Herstellers für Online-Anzeigen verwenden. Letztere führten auf Amazon-Seite, wo auch Fahrradtaschen der Konkurrenz angeboten wurden. 

 

Zu guter Letzt…

Was taugen Schlaftracker? Zeit-Redakteurin und Langschläferin Lisa Hegemann hat im Selbstversuch deren Resultate mit denen aus einem wissenschaftlichen Schlaflabor verglichen. Das Resultat fällt – wie nicht ganz unerwartet – eher ernüchternd aus. 

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