Digitale Investitionen
Der neue Bundeshaushalt hat nicht unbedingt Begeisterung ausgelöst, am allerwenigsten in der ITK-Branche. Das DIW fordert mehr Investitionen, der Digitalverband Bitkom moniert das Gießkannenprinzip ohne klare Prioritäten und schlägt einen 5-Punkte-Plan für den Mobilfunk vor.
Geld für digitale Projekte gibt’s trotzdem. Neben dem Breitbandausbau (bei dem der Bund das Geld einfach nicht loswerden kann) und dem Digitalpakt Schule werden eine Rehe von KI-Projekten gefördert.
650 Millionen für Quantencomputer gibt es vom Bund obendrauf für die nächsten zwei Jahre. Das Geld soll eine Kooperation zwischen Fraunhofer und IBM bezuschussen, die als Ziel hat, Deutschland als Standort für Quantencomputing zu etablieren.
Digitales Leben
EuGH kippt Leistungsschutzrecht. Der Europäische Gerichtshof hat die 2013 von deutschen Presseverlagen durchgesetzte Schutzmaßnahme gegen Google wegen Formfehlern für nicht anwendbar erklärt. Gebracht hat sie bisher eh nichts.
Deepfakes werden langsam teuer. Mit der synthetisch imitierten Stimme des Geschäftsführers ergaunerte ein Betrüger 220.000 Euro von einer britischen Firma. Audio- und Video-Deepfakes werden mächtige Werkzeuge für Desinformation und Betrug.
Facebooks Libra bekommt Konkurrenz aus China. Wenn schon weltweite Kryptowährung, dann will Chinas Zentralbank das Feld nicht allein einem US-Konzern überlassen. Facebook möchte derweil die Lizenz zum Kryptogelddrucken in der Schweiz beantragen.
Tech-Konzerne im Visier der US-Kartellwächter. Mehrere Bundesstaaten kündigten Ermittlungen wegen möglicher Wettbewerbsverletzungen an. In Frankreich hat sich Google mit den Steuerbehörden geeinigt und zahlt fast 1 Milliarde Euro nach.
Anbandeln mit Facebook. Das Netzwerk will Dating-Plattformen wie Tinder den Rang ablaufen und startet in 19 Ländern mit einer entsprechenden Funktion. In Europa wird sie nächstes Jahr verfügbar sein.
Apples neues iPhone ist ein Toaster, findet die Zeit. Natürlich besser und schneller als das letzte, aber ebenso vorhersehbar in seiner Funktionalität wie ein Gerät, das Brotscheiben grillt.
Zu guter Letzt…
KI ist nicht immer KI. Hinter Googles künstlich intelligenten Assistenten Duplex stecken häufig Menschen, deckte der New York Times neulich auf. Wie ein Artikel in der aktuellen deutschen Ausgabe der Technology Review schildert, ist Google wohl nicht das einzige Tech-Unternehmen, das diese Art von „Diensten“ über schlecht bezahlte Tagelöhner ausliefert. Wie der absurde Alltag eines solchen „falschen Roboters“ aussehen könnte, stellt sich die britische Autorin Laurie Penny in einer witzigen Kurzgeschichte auf Wired vor (Englisch).