Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

Digitale Agenda KW 50 | 2024

Diese Woche

Auch Ungarn scheitert an der Einführung der Chatkontrolle
Nach dem Motto „Jeder darf mal“ hat bisher jedes Land, das die EU-Ratspräsidentschaft inne hatte, einen Versuch zur Einführung der anlasslosen Handy-Überwachung unternommen. Nachdem nun auch Ungarn gescheitert ist, darf man gespannt sein, was sich nächstes Jahr Polen einfallen lässt. 

Nvidia wird Opfer des US-chinesisches Handelskriegs
Während ein US-Gericht das Gesetz zum Zwangsverkauf von TikTok als rechtens bestätigte, leitete China eine Kartelluntersuchung gegen Nvidia ein. Der KI-Chiphersteller soll gegen gewisse Auflagen bei der Übernahme des Netzwerkspezialisten Mellanox verstoßen zu haben.

Intel soll Ausgliederung seiner Chipfertigung erwägen
Die amtierenden CEOs des einstigen Branchenprimus wollten entsprechende Gerüchte nicht dementieren. Ob es dazu kommt, hängt wohl davon ab, ob das neue Fertigungsverfahren von Intel Erfolg haben wird oder nicht. 

Schleswig-Holstein führt mehrfach Gesichtserkennung ein
Die Landesregierung stellte ein „Sicherheits- und Migrationspaket“ vor, das verschiedene Arten von Gesichtserkennung erlaubt. Teile dieses Gesetzes stehen potenziell in Konflikt mit EU-Recht. Die CDU fordert derweil Echtzeit-Gesichtserkennung. 

Neue EU-Richtlinie zur Produkthaftung tritt in Kraft
Die überarbeitete Richtlinie wurde auf digitale Hardware und Software sowie auf damit verknüpfte Cloud-Dienste ausgeweitet. Ein Hersteller haftet demnach für etwaige Schäden solange er in der Lage ist, Updates oder Upgrades bereitzustellen.

Tech

OpenAI bringt seinen Videogenerator an den Start
Die Video-KI ‚Sora‘ ist vorerst nur auf dem nordamerikanischen Markt verfügbar und kann realistisch wirkende Video-Clips ohne Ton erzeugen. Die Clips sind mit einem Wasserzeichen versehen. OpenAIs neues KI-Modell o1 wird derweil von Sicherheitsforschern gelobt. 

Google meldet Durchbruch bei Quantencomputern
Mit einem neuen Spezialchip und einer neuen Anwendungsmethode will Google den Weg zur Entwicklung praktisch nutzbarer Quantencomputer geebnet haben. Hierzu sei erstmals eine Fehlerkorrektur mit Raten unter einem relevanten Schwellenwert erreicht worden.

Mordwaffen aus dem 3D-Drucker
Die Waffe, mit der neulich der Chef einer US-Versicherung ermordet wurde, wurde vermutlich mit einem 3D-Drucker hergestellt. Zwischen 2016 und 2021 sollen in den USA mehr als 45.000 solcher Ghost Guns bei Straftaten verwendet worden sein. 

Digitale Arbeit

KI-Tools sind die neue Schatten-IT
Mangels unternehmensweit verfügbarer KI-Tools nutzen Arbeitende gerne beruflich ChatGPT & Co. über ihre privaten Accounts, fand neulich der Bitkom heraus. Doch das führt zu unkontrollierbarem Wildwuchs und setzt die Unternehmen großen Risiken aus.

Cobots – digitale Assistenten in der Produktion
Im Gegensatz zu klassischen Industrierobotern, die meist hinter Sicherheitsvorrichtungen arbeiten, wurden Cobots speziell für die direkte Zusammenarbeit mit Menschen entwickelt. Sie entlasten menschliche Arbeitskräfte, indem sie monotone, ergonomisch ungünstige Tätigkeiten übernehmen.

Zu guter Letzt ...

US-Startup führt Kampagne gegen menschliche Arbeitskräfte
„Stellen Sie keine Menschen mehr ein“ oder „KI wird niemals verkatert zur Arbeit erscheinen“ stand auf den Plakaten, mit denen Artisan für seine KI-Agenten warb. Letztere können zum Beispiel im Customer Service Tätigkeiten von Menschen übernehmen. Der Zahlungsdienstleister Klarna stellt deswegen seit einem Jahr keine neuen Mitarbeiter mehr ein. 

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