Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

by in Newsletter

Digitale Agenda KW 30 | 2023

Diese Woche

KI-generierte Inhalte sollen künftig gekennzeichnet werden
Große KI-Unternehmen wie Google, Microsoft und OpenAI haben sich Vorfeld eines Treffens mit US-Präsident Biden dazu verpflichtet, KI-generierte Audio- und Video-Inhalte künftig zu kennzeichnen. Seine eigene KI-Erkennungssoftware stellt OpenAI unterdessen ein. 

Microsoft und die Schufa mit Sicherheitsproblemen
Microsoft wurde ein Schlüssel gestohlen, der eine Art Master Key für große Teile von Azure zu sein scheint. Bei der Schufa war die „Bonify“-App für kurze Zeit so offen, dass man die Bonität von jedem abrufen konnte.    

Umbenennung von Twitter endet mit Fiasko
Twitter soll mittelfristig zu einer App umgebaut werden, über die man (ähnlich wie bei der chinesischen WeChat) auch bezahlen und sich ausweisen kann. Doch Elon Musk vergeigt bereits den ersten Schritt  dazu, Twitters Umbenennung in X.

Bundesregierung sponsert neue Chip-Fabriken
Laut Medienberichten will die Bundesregierung bis 2027 den Bau neuer Halbleiterwerke mit 20 Milliarden Euro fördern. Das Geld dafür soll nicht aus dem Bundeshaushalt, sonder aus dem Klima- und Transformationsfonds kommen. 

EU scheitert mit eigenem Videokonferenzsystem
Mehrere Jahre Arbeit und ein Millionenbudget haben bislang nicht ausgereicht, ein Videokonferenzsystem für die EU-Kommission einzurichten, das „Top Secret“-Anforderungen erfüllt. Seit dem Termin der geplanten Inbetriebnahme ist bereits ein Jahr verstrichen.

Tech

Computerchips mit menschlichen Hirnzellen
Im Rahmen des Projekts „Dishbrain“ versuchen australische Forscher, menschliche Hirnzellen im Labor zu züchten und sie für bestimmte Aufgaben zu programmieren. Ziel ist es, programmierbare biologische Computerplattformen zu schaffen.

Kasperskys Transparenz hilft nicht viel gegen Zweifel
Kaum ein anderes Security-Unternehmen lässt sich so häufig unabhängig auditieren und gewährleistet vertraulichen Einblick in seinen Code. Doch aufgrund seiner russischen Herkunft haben Zweifler immer ein „Ja, aber was wäre wenn … ?“ parat. 

Neuerungen bei der Verwaltung von Apple-Endgeräten
Auf Apples letztem Entwicklerkongress wurde das Endgeräte-Management durch zahlreiche neue Funktionen erweitert, die Support-Teams das Leben erleichtern sollten. 

Digitale Arbeit

Deutsche Unternehmen suchen Chief Digital Officers
Laut einer Erhebung von Bitkom gibt es aktuell in jedem fünften Unternehmen die Position eines CDO. Doch immer mehr Unternehmen planen, eine entsprechende Stelle einzurichten oder zu besetzen. 

Fraunhofer bringt Leitfaden für Fortbildung im Unternehmen heraus
Dem Fachkräftemangel wird so schnell nicht beizukommen sein, weshalb Unternehmen sich verstärkt auf die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter konzentrieren sollten. Letztere braucht allerdings eine sorgfältige Planung.

Zu guter Letzt ...

OpenAI-Chef startet weltweite ID und Kryptowährung
Worldcoin soll den Reichtum der Welt besser verteilen, den Menschen ein Grundeinkommen sichern und bestätigen, dass Halter der Kryptowährung Worldcoin Menschen sind und keine KI-Bots. (Und nebenbei vielleicht ihre Gründer noch ein bisschen reicher machen.)

by in Newsletter

Digitale Agenda kw48 / 2018

 

5G-Versteigerung

Wie gut soll sie nächste Mobilfunk-Generation werden? Die Weichen dafür stellen die Vergaberegeln für die Versteigerung der 5G-Frequenzen, die am Montag bekannt gegeben wurden. Damit glücklich sind aber weder die Provider noch die Verbraucherschützer. 

Die Kommentare bewegen sich zwischen „Weichen ins Abseits“ und „Kein Anschluss unter dieser Regierung„. Die Abdeckung von 98 Prozent bis 2022 (aktuell: 97 Prozent) wird wohl weder Funklöcher beseitigen noch ein flächendeckendes autonomes Fahren möglich machen.

5G könnte eine Plattform für Spionage werden, befürchten westliche Geheimdienste, falls chinesische Firmen die Technik stellen. Die US-Regierung macht Stimmung gegen Huawei, Neuseeland hat Huawei beim Ausbau seines 5G-Netzes bereits ausgeschlossen.   

Digitales Leben

Die Cebit 2018 war auch die letzte. Die Neupositionierung als Kongressmesse hat nicht funktioniert – und dafür gibt es gute Gründe. Trotzdem hätte die Cebit eine echte zweite Chance verdient, meinen Kritiker und bezeichneten die Entscheidung als „Selbstmord aus Angst vor dem Tod„.

Wie die Schufa zu ihren Beurteilungen kommt, wollten Journalisten von Spiegel Online und dem Bayerischen Rundfunk nachvollziehen und werteten die Daten von etwa 2.000 Personen aus. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Microsoft und Google verstoßen gegen die DSGVO. Bei Windows 10 ist ein Abstellen der Übertragung von Nutzerdaten „technisch möglich, aber nur schwer umzusetzen“, urteilt das BSI, während die Politik schweigt. Googles Android überträgt Standortdaten ohne Wissen der Nutzer.

Ethisch korrekte KI zu erwarten ist unsinnig, glaubt Zeit-Autor Jürgen Geuter und räumt mit fünf weiteren KI-Mythen auf. Auch KI-gestützte Kriegsführung wird sich wohl kaum vermeiden lassen.

Der Bund hat einen neuen Datenschutzbeauftragten. Ulrich Kelber ist Informatiker und Spezialist für Daten- und Verbraucherschutz in der SPD-Fraktion. Er will die DSGVO auch für Google und Facebook durchsetzen, verriet er dem Handelsblatt.   

Zu guter Letzt …

Welche Auswirkungen ein massiver Internet-Ausfall haben kann, durften die Einwohner von Seoul letztes Wochenende erfahren. Nicht funktioniert haben mitunter der Polizeinotruf und andere Notrufdienste, Navigations-Apps, Kreditkartenzahlungen, Streaming-Dienste, Überwachungskameras und Lieferdienste. Die volle Wiederherstellung soll eine Woche dauern.