Die Nachrichten der Woche aus der digitalen Welt, jeden Freitag Nachmittag.

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Digitale Agenda kw05

 

Goodbye Safe Harbor, hello Privacy Shield

Ein Sieb als Schutzschild, ein schlechter WitzBullshitbingo – so lesen sich die Reaktionen der Datenschützer auf das neue Abkommen zwischen EU und USA über den Austausch persönlicher Daten, das Safe Harbor ersetzen soll. Letzteres hatte der Europäische Gerichtshof im Oktober gekippt.

Die Einigung war überfällig. Letzten Sonntag war die Frist abgelaufen, nach der Unternehmen keine persönlichen Daten von Europäern mehr in Richtung USA schicken durften (Süddeutsche).

Was ist am ‚EU-US Privacy Shield‘ anders als bei Safe Harbor?
– Die USA haben eine Aufsicht durch die eigenen Justizbehörden zugesagt.
– Das US-Handelsministerium soll Firmen. die sich nicht an Standards halten, bestrafen können.
– Die Umsetzung der Vereinbarung soll jährlich geprüft werden.
– EU-Bürger sollen künftig in den USA klagen dürfen.

Der eigentliche Knackpunkt aber, weswegen der EuGH das Safe Harbor-Abkommen kippte, nämlich die Massenüberwachung durch US-Geheimdienste, ist praktisch gar nicht adressiert. Es gibt lediglich eine Absichtserklärung des US-Geheimdienskoordinators James Clapper, dass die „unterschiedslose Massenüberwachung“ künftig ausbleiben soll (Zeit.de).

Immerhin drohen Unternehmen keine Strafen, der Datenaustausch kann vorerst bis April weitergehen. In drei Wochen soll der Text für ein Abkommen stehen, das den Anforderungen des EuGH standhalten (Süddeutsche). Wer’s glaubt …

 

TECHNIK & IT-MANAGEMENT

Anpassen, umkrempeln, transformieren, verschwinden – so beschreibt die Aufgabe eines Chief Digital Officers die Unternehmensberatung PwC in einer neuen Studie (Zusammenfassung auf CIO.de). Teil des Jobs ist, dass sich der CDO nach fünf Jahren überflüssig machen muss.

Arbeiten in Netzwerkstrukturen heißt eine Artikelserie des Unternehmers Siegfried Lautenbacher in der Computerwoche, die sich mit dem Arbeitsplatz von morgen beschäftigt. In Teil 5 geht des um das Digital Workplace, die Teile 1 bis 4 finden Sie hier.

Worauf man bei OpenStack-Projekten achten sollte, verrät René Büst von Crisp Research auf CIO.de. OpenStack ist derzeit die Plattform Nr.1 für die Realisierung von Cloud-Infrastrukturen.

„Die Digitalisierung ist ein Drahtseilakt“ – so lautet das Fazit einer Studie von Fujitsu. Besonders für IT-Verantwortliche treffe das zu. Sie würden zwar Optimismus über die eigene IT-Strategie zeigen, dieser existiere aber nur oberflächlich.

Wie sich die Virtual Desktops von Parallels gegen VMware und Citrix schlagen, hinterfragt Search DataCenter. Das VDI-Tool RAS liegt nun in Version 15 vor und ist günstiger als die Rivalen.

Die Vorteile integrierter Management-Lösungen erläutert der Cloud Solution Architect Matthias Pfützner von Red Hat auf CloudComputing-Insider.de. Je diverser IT-Infrastrukturen werden, umso mehr seien Tools notwendig, die Plattform-Barrieren überwinden.

Ein Unterwasser-Rechenzentrum hat Microsoft letztes Jahr getestet und die Erfahrungen damit jetzt veröffentlicht (deutsch auf DataCenter-Insider.de). Kein Raumbedarf an Land, viel erneuerbare Energie drumherum für den Betrieb und kostenlose Kühlung sind die Argumente für das Konzept.

  

Zu guter Letzt …

Einen intelligenten Badezimmerspiegel, der mitunter die Uhrzeit, den Wetterbericht und aktuelle Schlagzeilen anzeigt, hat der Google-Entwickler Max Braun mit einfachen Mitteln selbst gebastelt und seine Erfahrungen auf Medium veröffentlicht (deutsch auf t3n.de). Davor rasieren kann man sich auch.

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Digitale Agenda kw18

 

Microsoft ist zurück

Die mobile Revolution hat Microsoft zwar verschlafen, doch kaum ein anderes Unternehmen ist besser aufgestellt, um die Business-Cloud zu dominieren, wie jetzt auf der Entwicklerkonferenz Build deutlich wurde. Mit seiner Cloud-Plattform Azure, mit Office, mit dem neuen Betriebssystem Windows 10 – und einer neuen Haltung gegenüber dem Rest der Welt.

Proprietär war gestern, jetzt ist Offenheit angesagt. Hat Microsoft in den Neunziger und Nuller Jahren die IT-Welt dominiert, indem es die Konkurrenz ausgrenzte, tut es jetzt genau das Gegenteil. Azure und Office öffnen sich weiter als Plattformen für Produkte anderer Hersteller, Entwickler können jetzt mit einer einfacheren Version von Visual Studio auch auf Linux oder Mac OS programmieren (heise.de).

Windows 10 soll das Betriebssystem für alles werden – auch für iOS- und Android-Apps. Um auch auf Windows 10 laufen zu können, müssen sie ihre Entwickler nicht komplett neu schreiben, sondern können den Code in Java, C++ oder Objective C belassen und über ein neues Software Development Kit für Windows 10 adaptieren (heise.de).

Windows Universal Apps soll das Format werden, in dem Anwendungen mit demselben Code auf allen möglichen Geräten laufen können, vom Smartphone über dem Tablet bis zum Desktop. Über die Funktion Continuum wird dann auch eine App, die auf einem Smartphone läuft, über Tastatur, Maus und einem großen Bildschirm zu bedienen sein.

Microsofts Ziele sind nicht minder ehrgeizig. In drei Jahren soll mit Cloud-Diensten ein Umsatz von 20 Milliarden Dollar erreicht werden, Windows 10 soll bis dahin auf einer Milliarde Geräte laufen. Zumindest scheint sich das Unternehmen dank dem neuen CEO nicht mehr selbst im Weg zu stehen. Jetzt müssen „nur noch“ die eigenen Entwickler liefern.

 

IT-MANAGEMENT

Virtual Desktop Infrastructure für den Mittelstand. Eine virtuelle Desktop-Infrastruktur kann jede Menge Geld sparen, besonders bei mittelgroßen Unternehmen. Doch es ist eine Disziplin, die man erst beherrschen muss. Der IT-Dienstleister Movetech testet auf Datacenter-Insider eine beispielhafte Konfiguration und erklärt, worauf es ankommt.

Sechs Tipps für eine effektive BYOD-Richtlinie sind auf Information Age nachzulesen. Die Nutzung privater Geräte für die Arbeit ist nicht mehr aufzuhalten, doch mit Maßnahmen wie der Registrierung privater Geräte, der obligatorischen Nutzung von VPN-Verbindungen, Security-Software und einem guten Management-System kann man zumindest eine solide Basis aufstellen.

 

TECHNIK

Intels Compute Stick geht an den Start. Der etwa 10 cm lange USB-Stick ist ein kompletter PC mit wahlweise Windows 8.1 oder Linux, hat einen HDMI-Anschluss, WiFi, Bluetooth 4 und einen MicroSD-Slot für Speichererweiterung. Im Unternehmen kann der Stick auch als Thin Client eingesetzt werden. Der Preis liegt bei 170 Euro für die Windows-Version. Mehr Details auf ZDnet.de.

CSS wird mit neuen Fähigkeiten erweitert. Level 4 der Cascading Style Sheets steht kurz vor der Fertigstellung und ist mit einer ganzen Reihe neuer Selektoren aufgebohrt worden. Details auf t3n.

 

Zu guter Letzt …

Amazon will auch Lieferant für Firmen werden. Mit Amazon Businessnimmt Amazon in den USA einen neuen Dienst in Betrieb, der Unternehmen mit allem beliefern will, was sie brauchen können – vom Server über Büromöbel bis hin zum Pausensnack. Amazon Business soll über APIs in gängige Unternehmenssoftware eingebunden werden können (t3n.de).

Die selbstlenkende Gewehrmunition hat jetzt die Forschungseinrichtung des US-Militärs DARPA demonstriert (Golem.de). Damit können auch ungeübte Schützen mit einem Gewehr zuverlässig sich bewegende Ziele treffen. Es muss ja nicht gleich eine Drohne sein …